Erneuerbare Energien auf dem Vormarsch:Windräder in der Schotterebene

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Moosinning arbeitet mit den Stadtwerken München bei einer Standortanalyse zusammen

Matthias Vogel

Die Stadtwerke München (SWM) sind auf ihrer Suche nach kommunalen Partnern im Großraum München für den Bau von Windkraftanlagen erneut fündig geworden. Sie tragen die Kosten für eine am Dienstag im Moosinninger Gemeinderat beschlossene Standortanalyse

. Die Wahrscheinlichkeit, dass sie im Falle positiver Windmessungen auch als Investor für Windräder auftreten, ist daher groß. Moosinnings Bürgermeisterin Pamela Kruppa (CSU): "Ich will es mal so sagen: Wenn wir nicht mit den Stadtwerken zusammen arbeiten sollten, müsste der andere Investor oder wir ihnen die Kosten für die Analyse erstatten."

Der Planungsverband Äußerer Wirtschaftsraum wurde mit der Überprüfung beauftragt, ob es auf Moosinninger Flur Flächen gibt, an denen das Windaufkommen für einen rentablen Betrieb eines Windrades ausreicht.

Ziel ist es, "Konzentrationszonen für Windkraftanlagen" im Flächennutzungsplan auszuweisen und somit einem Wildwuchs der gewaltigen und unansehnlichen Rotoren zu verhindern. Das Forcieren der Nutzung erneuerbarer Energien hatte die Gemeinde in ihrem vor zwei Jahren veröffentlichten Leitbild verankert.

Erste Hinweise auf eine mögliche Zusammenarbeit mit den Stadtwerken München gab Gemeinderat Michael Schimpf (BE), der dort beschäftigt ist, während einer Sitzung vor einigen Monaten. Gerade hatte das Gremium einen Antrag der Nachbarkommunen Ismaning und Hallbergmoos abgelehnt, die Standortanalyse für eine gemeinsamen Windkraftanlage mitzufinanzieren.

Pamela Kruppa informierte sich anschließend bei Rupert Monn, Bürgermeister der Gemeinde Berg im Landkreis Starnberg, über die Zusammenarbeit mit den SWM. Das positive Feedback von Monn habe sie auf die Stadtwerke zugehen lassen.

Für die Rathauschefin ist es der richtige Zeitpunkt, das Thema Windkraft in Angriff zu nehmen. Windräder gehören zu den privilegierten Bauvorhaben. Wenn die Regierung bezüglich der Förderung von Windenergie weiter so in die Bresche springe, dauere es noch ein halbes Jahr, ehe Großinvestoren oder Grundstückseigentümer auf den Zug aufspringen würden, das Geschachere um Rendite, Pacht und Grundstückspreise losgehe und überall Windräder gebaut würden, sagte Kruppa. "Jetzt haben wir noch die Chance auf eine Struktur."

Die Analyse wird zeigen, ob und wo es geeignete Standorte im Gemeindegebiet Moosinnings gibt. "Dann können wir auch sagen, in welcher Größenordnung wir uns bewegen, ob wir eines, zwei oder drei Windräder bauen", so Kruppa. Bevor es soweit sei, sollen die drei Arbeitskreise, die zur Erstellung des gemeindlichen Leitbildes gegründet wurden, und die Bürger beteiligt werden.

"Ich denke im Herbst werden wir wissen, in welche Richtung es geht." Zwar kämen grundsätzlich auch andere Investoren in Frage, sie könne sich aber eine Zusammenarbeit mit den Stadtwerken gut vorstellen. "Denkbar wäre die Gründung eine Betreibergesellschaft, mit den Stadtwerken, der Gemeinde und den Bürgern als Gesellschafter."

SWM-Pressesprecher Christian Miehling bestätigte das Streben der Stadtwerke nach kommunaler Partnerschaft und die Suche des Unternehmens nach Standorten. Angaben zu den konkreten Absichten in Moosinning machte er nicht.

© SZ vom 19.05.2011 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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