Digitalisierung:"City App" in der Marktgemeinde

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Informationen rund um Wartenberg erteilt die "City App". (Foto: Wil)

In Wartenberg können sich Bürger künftig mobil über die Kommune informieren und kaputte Parkbänke melden

Von Gerhard Wilhelm, Wartenberg

"Im Café auf dem Marktplatz ein Eis genießen und dabei E-Mails checken, mit dem Handy in der Mediothek über einen Autor recherchieren oder die Wartezeit im Bürgerbüro durch Surfen im Internet verkürzen." So preist die Marktgemeine Wartenberg ihre drei neuen, kostenlose Wlan-Hotspots an. Die gibt es mittlerweile zwar schon in mehreren Kommunen im Landkreis. Wartenberg ist jedoch noch ein Stück weiter gegangen und hat sich eine eigene "City App" gegönnt, mit der Bürger sich über alle Leistungen im Rathaus aber auch über Geschäfte, Gasthäuser, Ärzte oder die nächste Poststelle informieren können. Das Highlight, da sind sich Bürgermeister Manfred Ranft und Geschäftsstellenleiter Maximilian Sertl sicher, ist der integrierte Schadensmelder. Mit dem kann jeder Bürger zum Beispiel eine beschädigte Parkbank oder einen überfüllten Mülleimer fotografieren und das Foto dann samt einem kleinen Text ganz schnell und direkt an die Rathausverwaltung und den Bauhof melden. Die Position wird automatisch zugesteuert.

Die Wlan-Hotspots befinden sich im Foyer des Rathauses, an der Fassade und im Zentralbereich der Mediothek am Marktplatz. An den Eingängen zum Rathaus und der Mediothek weisen blaue Schilder auf das Angebot hin. Für die Installation und die Vorbereitungsarbeiten hat die Gemeinde 5000 Euro bei Bayern-Wlan in Straubing beantragt. Die Kosten von etwa 60 Euro im Monat für den laufenden Unterhalt übernimmt die Kommune. Wer das öffentliche Wlan nutzen will, findet es auf seinem Gerät unter dem Namen "@BayernWlan", ein Passwort ist nicht erforderlich, man muss nur den Nutzungsbedingungen zustimmen.

Der Wlan-Hotspot im Rathaus soll laut Bürgermeister Ranft auch den Gemeinderäten bei ihren Sitzungen, die im Foyer statt finden, helfen. Die Sitzungsunterlagen können - allerdings passwortgeschützt - tagesaktuell auf Mobilgeräten wie Notebooks, Pads oder Smartphones abgerufen werden. Ob die Dokumente für die öffentliche Sitzung auch einmal den Bürgern zur Verfügung gestellt wird, sei noch offen sagte Sertl, aber man habe durchaus Überlegungen in dieser Richtung.

Zur "City-App" ist die Wartenberg eher aus Zufall gestoßen, sagt Ranft. Ulrich Bauknecht, Gesellschafter von "Bauknecht Softfolio", der Firma, die die City App auf Deutschland angepasst hat, habe Verwandte in der Gemeinde. Und so sei der Kontakt zur vertreibenden Firma Micro-Hub in Baden-Württemberg zustande gekommen. Dort werde die App bereits von vielen Kommunen zur Erweiterung des Kundenservices eingesetzt. "Die Firma will nun auch in Bayern Fuß fassen, weshalb Wartenberg ein sehr attraktives Angebot aushandeln konnte" - für nur 1000 Euro im Jahr. Und das gelte für die ganze Verwaltungsgemeinschaft, also auch für die Gemeinden Berglern und Langenpreising. Für die Gewerbetreibenden ist die Teilnahme kostenlos.

Es gibt dabei nicht nur Informationen aus Wartenberg, mittels Push-Nachrichten sollen Bürger künftig auch Meldungen über aktuelle Verkehrssperrungen oder Unwetterereignisse direkt aufs Handy erhalten. Die City App gibt es für Android- und Apple-Geräte. Mit seiner GPS-Funktion erkennt die App automatisch den Standort des Nutzers.

© SZ vom 11.09.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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