Einsatz wegen Streit:Nachtschwärmer greifen Polizei an

Nach der Festnahme eines Mannes sollen Begleiter ausgerastet sein

Von Martin Bernstein

Ein eigentlich harmloser Polizeieinsatz in der Münchner Altstadt ist am frühen Sonntagmorgen völlig aus dem Ruder gelaufen. Am Ende konnten sich zwölf Polizeistreifen in der Nähe der Altstadtwache nur noch mit Pfefferspray eines Nachtschwärmer-Mobs erwehren, der auf die Beamten losging, wohl auf der Suche nach dem besonderen Kick. Den dürften vier der Randalierer jetzt auf ganz besondere Weise haben: Die Polizisten nahmen sie vorübergehend fest und ermitteln gegen sie und weitere Teilnehmer jetzt wegen Sachbeschädigung, Landfriedensbruchs, Angriffs auf Vollstreckungsbeamte und versuchter Gefangenenbefreiung.

Eine Streife der Polizeiinspektion 11 war gegen 1.45 Uhr ins Tal gerufen worden, um dort vorm "Sausalitos" einen Streit zu schlichten. Plötzlich sprang ein völlig unbeteiligter Student, 24, auf den 3er-BMW der Polizisten und beschädigte die Motorhaube. Als die Beamten ihn zur Rede stellen wollten, flüchtete er, konnte aber nach hundert Metern festgehalten werden. Die Beamten wurden ihrerseits von etwa 15 Personen verfolgt und massiv bedrängt. Die Nachtschwärmer drohten den Beamten Schläge an, falls sie den Festgenommenen nicht unverzüglich freilassen würden. Ein 32-Jähriger aus dem Landkreis München tat sich besonders unrühmlich hervor, er ging mit geballten Fäusten auf die Beamten zu und versuchte zu dem Festgenommenen vorzudringen. Mindestens zehn weitere Personen folgten ihm, darunter ein 34-jähriger Starnberger und eine 27 Jahre alte Münchnerin. Erst als Verstärkung eintraf, konnten die Beamten die Situation beruhigen.

© SZ vom 11.12.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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