Verkehr:Ebersberger Bahnhofstraße für acht Wochen einseitig gesperrt

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So wird es auf der Bahnhofstraße bald dauerhaft aussehen, wenn der Verkehr nur noch nach Norden geht. (Foto: Christian Endt, Fotografie & Lic)

In der Innenstadt werden die Wasserleitungen zwischen Amtsgericht und Jesuitengasse erneuert. Für Autofahrer wird es umständlich.

Von Wieland Bögel, Ebersberg

Der Weg nach Süden bleibt den Ebersbergern in den kommenden Wochen versperrt - zumindest, wenn sie auf der Bahnhofstraße unterwegs sind. Dort wird vom übernächsten Montag, 10. Juli, an die Wasserleitung erneuert. Etwa zwei Monate lang ist dann zwischen Amtsgericht und Marienplatz Einbahnstraße. Die Pläne für die Arbeiten am Leitungsnetz wurden nun im Technischen Ausschuss des Stadtrates vorgestellt.

Dass man auf der Bahnhofstraße nur in eine Richtung fahren darf, dürfte den meisten Bewohnern der Kreisstadt noch vertraut sein: Bis vor sechs Jahren gab es in Ebersberg den Einbahnstraßenring; durch die Innenstadt ging es bis 2011 nur gegen den Uhrzeigersinn. Die Regelung wurde schließlich nach dem Bau der Umgehungsstraße aufgehoben, auch, weil es viele Beschwerden über die langen Umwege gab. Seitdem ist nur noch in der Eichthalstraße und an der Ausfahrt vom Marienplatz vor dem Rathaus Einbahnstraße. Da darum die Hauptlast des Verkehrs auf der Bahnhofstraße von Süden nach Norden verläuft, soll in dieser Richtung auch während der Arbeiten an der Wasserleitung weiter gefahren werden können.

Wer allerdings etwa vom Marienplatz, aus den Wohngebieten im Nordosten oder von der Ausfahrt der Tiefgarage des Einkaufszentrums Richtung Bahnhof, zur Wasserburger oder Rosenheimer Straße will, muss den Bogen über die Heinrich-Vogl- und Eichthalstraße fahren. Neben der einseitigen Sperrung der Bahnhofstraße werden an deren Ostseite auch sämtliche Parkplätze aufgehoben, solange die Bauarbeiten dauern. Möglichst nicht beeinträchtigt werden sollen dagegen die Anlieger, sagte Christian Pfeifer vom Bauamt nun im Ausschuss. Einfahrten zu Grundstücken und Querungen sollen passierbar bleiben, bei Bedarf werde der Baugraben mit Stahlplatten abgedeckt.

Grund für die Maßnahme ist das hohe Alter der Wasserleitung, diese stammt zum Teil noch aus dem Jahr 1910, als der Markt Ebersberg sein erstes ortsweites Trinkwassernetz anlegte. Mittlerweile sei diese Leitung aber sehr anfällig für Wasserrohrbrüche geworden, sagt Pfeifer, und auch das Volumen der Rohre sei nicht mehr optimal.

Die Baumaßnahme kostet 175.000 Euro

Daher ist nun geplant, die alten Leitungen mit einem Durchmesser von 12,5 Zentimetern auf einer Länge von 183 Metern zwischen Amtsgericht und Jesuitengasse durch neue mit einem Durchmesser von 20 Zentimetern zu ersetzen. Das größere Volumen sei auch nötig für den geplanten Trinkwassernotverbund mit Grafing. Dabei wollen die beiden Städte etwa bei Ausfall der Pumpen oder Verschmutzung der Brunnen vom jeweils anderen Trinkwasser beziehen.

Ebenfalls ein Grund für die jetzt stattfindende Erneuerung der Wasserleitung ist der geplante Bau von drei neuen Häusern an der östlichen Bahnhofstraße beim Amtsgericht. Bevor diese errichtet werden können, muss ohnehin der auf den Grundstücken verlaufende Kanal in Richtung der Straße verlegt werden. Außerdem gibt es Pläne der Firma Vodafone, ihre Kabel unter den Gehwegen an der Bahnhofstraße zu erneuern. Da sowohl der Bau der drei Häuser als auch die Kabelverlegung Verkehrsbehinderungen mit sich bringen, sollte die neue Wasserleitung möglichst zuvor verlegt sein.

Teil der insgesamt rund 175 000 Euro teuren Baumaßnahme ist auch die Verlagerung eines Teils der Leitung auf die westliche Straßenseite. Bisher verläuft das Hauptwasserrohr zwischen Amtsgericht und Kreuzung Jesuitengasse auf der Ostseite, künftig soll sie komplett auf einer Straßenseite verlaufen. Durch die Verlegung kann auch ein neuer Überflur-Hydrant auf dem Gehweg vor dem Einkaufszentrum eingebaut werden, über den im Notfall die Sprinkleranlage im Gebäude betrieben werden kann.

Geplant ist, dass die Bauarbeiten und die damit verbundene Einbahnregelung etwa acht Wochen dauern, zum Ende der Sommerferien sollte die Bahnhofstraße also wieder wie gewohnt benutzbar sein. Die Leitungssanierungen sind damit aber noch nicht abgeschlossen. Hier stehen in nächster Zeit noch zwei weitere Bauabschnitte an, für die es aber noch keine festen Termine gibt. Die Reihenfolge steht allerdings bereits fest. Zunächst soll die Wasserleitung zwischen Jesuitengasse und Marienplatz, etwa bis zum Rathaus, erneuert werden. Der dritte Bauabschnitt umfasst dann den Bereich zwischen dem Rathaus und der Ulrichstraße.

© SZ vom 29.06.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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