Verkehr:Bequem über die Umgehungsstraße

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Vaterstettener Verkehrsausschuss beschließt Radwegüberführung

Von Nina Kugler, Vaterstetten

Der Vaterstettener Straßen- und Verkehrsausschuss hat einen neuen Fuß- und Radweg auf der Ortsverbindungsstraße EBE 17 zwischen Weißenfeld und Parsdorf beschlossen. Zumindest stellenweise. Denn auf der EBE 17, die mit dem Neubau der Ortsumfahrungsstraße zu einer Ortsverbindungsstraße herabgestuft wird, besteht schon ein ausgebauter Fuß- und Radweg. Und dass die bisherige Ortsverbindungsstraße die neue Ortsumfahrung mit einer Brücke überqueren wird, ist auch schon längst beschlossene Sache. Die Frage war nun nicht, ob grundsätzlich ein neuer Weg gebaut werden soll, sondern vielmehr wie der bestehende über die neue Ortsumfahrungsstraße führen soll. Dafür hatte sich der zuständige Ausschuss gleich mit drei Varianten befasst. Die erste sieht vor, je links und rechts neben der Fahrbahn einen Fuß- und Radweg anzubringen. Variante zwei beinhaltete zwar auch einen separaten Weg, jedoch nur auf der rechten Fahrbahnseite. Diese soll mittels einer Überquerungsinsel zu erreichen sein. Die dritte Variante sieht hingegen gar keinen Weg für Fußgänger oder Radfahrer vor. Im Gegenteil: Die bestehenden Wege müssten zurückgebaut werden. Im Gegensatz zu Variante eins würden die beiden letzten rund 115 000 Euro weniger kosten. Dafür müssten die Fußgänger und Radler aber eine Straße überqueren beziehungsweise benutzen, auf der Tempo 100 erlaubt ist - und auch bleibt, trotz Abstufung zur Verbindungsstraße.

"Es kommt nur die Variante eins in Frage. Die anderen sind doch lebensgefährlich", erklärte Josef Mittermeier (SPD) seinen Standpunkt. Dem zustimmenden Gemurmel im Saal zufolge sprach Mittermeier damit den meisten Gemeinderäten aus der Seele. Lediglich für Herbert Uhl (Freie Wähler) standen die Mehrkosten im Vordergrund. Er sähe beim Seitenwechsel der Straße mittels einer Überquerungsinsel keine Gefahr für den Fuß- und Radverkehr. Und überhaupt seien "nur sehr selten mal Radler und Fußgänger gleichzeitig" auf dieser Strecke unterwegs, weshalb eine gegenseitige Behinderung auf dem gemeinsamen Weg nicht zu erwarten sei. Auch das Argument anderer Gemeinderäte, dass doch die Parsdorfer Grundschüler oftmals diese Straße nutzen würden, ließ Uhl nicht von seiner Meinung abrücken: "Dann führen wir eben ein Tempolimit auf dieser Strecke ein." Insbesondere Manfred Weber, Sachgebietsleiter für Straßenbau und Verkehrsplanung, versuchte Uhl zu überzeugen, dass gerade an dieser Stelle ein separater Fuß- und Radweg sinnvoll und notwendig sei. Bei Tempo 100 sei eine Überquerung grundsätzlich gefährlich und ein Tempolimit auf 60 Stundenkilometer würde nicht ausreichen. Zu beachten sei außerdem, dass die Fuß- und Radwege bis auf einen kleinen Teilabschnitt auf dieser Strecke bereits vorhanden seien, weshalb er dringend einen Ausbau der Wege befürworten würde. Letztlich entschied sich der Ausschuss für die Version mit Wegen auf beiden Seiten der Straße. Wann genau dieser aber gebaut werden kann, hängt vom Neubau der Umgehungsstraße ab. Das rund 15 Millionen Euro teure Projekt soll frühestens in fünf Jahren seinen Baubeginn haben.

© SZ vom 17.04.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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