Vaterstetten:Notfallplan verlängert

Lesezeit: 1 min

Die Turnhalle des Humboldt-Gymnasiums in Vaterstetten dient noch mindestens bis Januar als Notunterkunft für Asylbewerber. (Foto: Photographie Peter Hinz-Rosin)

Turnhalle des Humboldt-Gymnasiums bleibt bis Januar Flüchtlingsunterkunft.

Die Turnhalle des Humboldt-Gymnasiums in Vaterstetten bleibt länger als bisher geplant Unterkunft für Flüchtlinge. Wie das Landratsamt am Dienstag mitteilte, werden in der Sporthalle noch mindestens bis Anfang Januar Asylsuchende untergebracht sein. Die Belegung nach dem Notfallplan der Regierung von Oberbayern ist bis dahin verlängert worden. Schule und Landratsamt haben Eltern und Sportvereine entsprechend informiert.

Bislang war man im Landratsamt davon ausgegangen, dass die Halle für sechs bis acht Wochen nicht für den Sportunterricht zur Verfügung steht. Diese Zeitspanne habe ihm die Regierung von Oberbayern mitgeteilt, so Landrat Robert Niedergesäß (CSU), als der Notfallplan vor sechs Wochen in Kraft gesetzt wurde. Dieser wurde im vergangenen Winter eingeführt und verpflichtet die Landkreise, kurzfristig bis zu 300 Flüchtlinge unterzubringen, wenn die Erstaufnahmeeinrichtungen, etwa die Münchner Bayernkaserne, überbelegt sind. Allerdings sah man auch im Landratsamt die Möglichkeit, dass die Sporthalle über die Weihnachtsferien hinaus belegt sein könnte. Niedergesäß hatte bereits im Oktober darauf verwiesen, dass andernorts Turnhallen mehrere Monate lang als Unterkunft verwendet wurden.

Bereits im Frühjahr war die Turnhalle sechs Wochen lang Unterkunft

Derzeit leben 200 Menschen, hauptsächlich Familien aus Syrien, Afghanistan und Bosnien, in der Vaterstettener Turnhalle. Es ist schon das zweite Mal in diesem Jahr, dass die Halle als Unterkunft genutzt wird; bereits im Mai mussten die Helfer von THW, BRK und Feuerwehr binnen weniger Stunden die Sportstätte zu einer Herberge umrüsten. Damals blieb die Halle bis Mitte Juni belegt, rechtzeitig zur Abiturfeier konnte die Schule sie wieder nutzen.

Langfristig will der Landkreis bei der Flüchtlingsunterbringung andere Möglichkeiten finden als Turnhallen. Geplant ist daher eine dauerhafte Notunterkunft, vermutlich wird der Landkreis dafür eine Gewerbehalle anmieten und umbauen lassen. Diese soll bis zu 300 Personen beherbergen und wäre dann eine reguläre Erstaufnahmeeinrichtung für Oberbayern. Wo diese entstehen soll, ist allerdings noch nicht bekannt. Die Verhandlungen des Landratsamtes mit verschiedenen Eigentümern möglicher Standorte laufen derzeit noch.

© SZ vom 25.11.2015 / wkb - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: