Ski-Freestyle:Ebersberger holt zwei Mal Gold

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Ein Leben im Schnee: Etwa 200 Tage im Jahr steht Julius Garbe auf Skiern. (Foto: Harald Marbler/oh)

Der 24-jährige Ski-Freestyler Julius Garbe gewinnt die Deutschen Meisterschaften. Und das gleich doppelt

Von Jan Schwenkenbecher, Ebersberg

Im strahlenden Sonnenschein glänzt das Gold umso schöner. Das goldene Glas der Sonnenbrille, aber auch das echte Gold, das Julius Garbe um den Hals hängen hat. Am vergangenen Wochenende hat der 24-jährige Ebersberger Ski-Freestyler die Deutschen Meisterschaften gewonnen; ein Foto, das er noch abends auf Facebook teilte, zeigt ihn auf dem obersten Platz eines Schneepodestes, gemeinsam mit Adrien Bouard und Adrian Schlegel, die Rang zwei und drei erreichten.

Garbe hatte bei dem Event, das am Samstag und am Sonntag im schweizerischen Adelboden stattfand - dort liegt noch etwas mehr Schnee als in den deutschen Alpen - gleich zwei Mal Grund zu jubeln. Denn gleich zwei Mal wurde er Deutscher Meister, im Single und im Dual. Bei der ersteren Disziplin fährt jeder Fahrer die 200 bis 250 Meter lange Buckelpiste mit den zwei Sprungschanzen, auf denen er dann zwei unterschiedliche, möglichst schwierige Sprünge zeigen muss, alleine hinab. Kampfrichter bewerten den Lauf - zu 60 Prozent zählt die Technik, zu je 20 Prozent Geschwindigkeit und Sprünge -, am Ende entscheiden die Punkte. In der Disziplin Dual fahren zwei Fahrer gleichzeitig nebeneinander, der bessere kommt eine Runde weiter. Am Ende bleibt einer übrig. Dieses Jahr: Garbe.

Garbe startet nicht nur bei der Deutschen Meisterschaft. Er fährt auch bei der Weltmeisterschaft und dem Weltcup mit

Dass die Deutsche Meisterschaft in der Schweiz ausgetragen wurde, hatte aber nicht nur mit dem Schnee zu tun. Die Schweizer nahmen am selben Rennen teil, trugen gleichzeitig auch ihre nationale Meisterschaft aus. Die Ski-Freestyler veranstalten ihre Wettbewerbe gemeinsam, wechseln sich jährlich mit dem Austragungsort ab.

Außer bei der Deutschen Meisterschaft startete Garbe auch bei der Weltmeisterschaft und beim Weltcup. Bei der WM, die vor einem Monat im südspanischen Sierra Nevada stattfand, lief es weniger gut, für Garbe war vor dem Viertelfinale Schluss. Beim Weltcup hingegen beendete Garbe die Saison auf Platz 46, war damit der beste Deutsche unter den Freestylern und schaffte Ende Februar im chinesischen Thaiwoo bei einem der über den ganzen Winter verteilten Turniere sogar Rang 19, sein bisher bestes Ergebnis. Richtig groß wird es dann nächstes Jahr, da finden die Olympischen Winterspiele im südkoreanischen Pyeongchang statt. Und wenn alles so klappt wie geplant, dann auch mit Julius Garbe.

© SZ vom 12.04.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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