Eine ungewöhnlich große Sammlung illegal gehorteter Waffen hat die Polizei in Vaterstetten (Landkreis Ebersberg) sichergestellt. Zum Abtransport waren zwei VW-Busse nötig. Nach dem Hinweis eines Zeugen, der bei der Polizeiinspektion in Poing einging, hatte die Kripo Erding das Wohnhaus eines 63-jährigen Rentners durchsucht.
Es bestand der dringende Verdacht, dass der Mann unerlaubt eine größere Menge Waffen und Munition besitzt. Unterstützt von Kräften eines Einsatzzuges der Flughafenpolizei stießen die Beamten am Montag Nachmittag in Vaterstetten auf "eine Fülle an Material", wie der Sprecher des Polizeipräsidiums Oberbayern-Nord Hans-Peter Kammerer sagte. Ein erhebliches Arsenal unterschiedlicher Waffen und Tausende Schuss Munition hortete der Mann demnach in seinem Wohnhaus.
Zwei Transporter waren nötig, um die Pistolen, Gewehre und Munition sicher abzutransportieren. "Mit normalen Dienstfahrzeugen wären die Waffen nicht zu befördern gewesen", so Kammerer. Während der Durchsuchung habe sich der Mann kooperativ gezeigt, hieß es. Erste Vermutungen, er könne womöglich den sogenannten Reichsbürgern angehören, bestätigten sich zunächst nicht. Der Rentner war früher als Sportschütze aktiv, hat aber seine Waffenerlaubnis zurückgegeben.
Deshalb konnte er nun auch bei der Durchsuchung keinen Waffenschein vorlegen. Unter den beschlagnahmten Gegenständen waren auch Teile von Maschinenpistolen und Munition für Sturmgewehre, "die nicht ohne weiteres zu erwerben sind", sagte Kammerer. Daraus könnte sich möglicherweise ein Verbrechen gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz ergeben. Zur Prüfung der sichergestellten Waffen wurde ein Gutachter des Landeskriminalamtes beauftragt.
