Moosach:Geplatzte Blase - und jetzt?

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"Cash Burn Circus" setzt sich mit der New Economy auseinander

"Eine performative Zeitreise von der New Economy in die Zukunft" verspricht der "Cash Burn Circus", eine außergewöhnliche Theaterproduktion, die am Samstag, 2. Dezember, um 20 Uhr im Moosacher Meta-Theater zu Gast ist. "Ich gehöre in die Creative-network-family. . .Hey! Und revolutioniere gerade die Economy. . . Ho!"

Anfang der 90er-Jahre lösten neue Technologien einen ökonomischen Wandel aus, der nicht nur Markmechanismen auf den Kopf stellte, sondern auch Arbeitsabläufe und Arbeitsmethoden neu definierte. Das Internet ermöglichte jungen Gründern mit wenig Aufwand und geringem Startkapital Firmen aufzubauen, die sich den klassischen ökonomischen Gesetzmäßigkeiten entzogen, und die mit hohem Risikokapital trotz unsicher Zukunft rapide wuchsen. Die Start-up-Firmen legten Blitzkarrieren hin, sie wurden Teil einer Investitionsspirale, die sich immer schneller drehte. Und Kapitalzuflüsse zogen Expansionen nach sich: Büros und Mitarbeiterzahlen stiegen, die Risiken aber blieben. Ende 2000 war dann erst einmal alles vorbei: Die "Dot.com-Blase" war geplatzt.

Die Protagonistinnen in "Cash Burn Circus", genannt A und B, sind aus dem Material der New Economy, haben Start-up-Firmen gegründet und dort gearbeitet, bewegten sich geschmeidig in Communities, schufen Innovationen, bekamen viel Kapital - und fragten sich, als die Party vorbei war, wohin die Reise gehen würde: In die Sharing-Economy, jenseits von Eigentum hin zur absoluten Flexibilisierung in frei gewählten Communities? Oder zur Besitzstandswahrung mit den möglichen Folgen der Abschottung und der sich vergrößernden Ungleichheit?

25 Jahre nach Beginn der öffentlichen Nutzung des Internets setzt sich "Cash Burn Circus" mit der Geschichte der New Economy auseinander. Basierend auf Interviews mit Protagonisten von in den 90er-Jahren gegründeten Internetfirmen entstand eine spannende Theaterproduktion, die das Phänomen zum Anlass nimmt, nach möglichen Weiterentwicklungen zu fragen und zu suchen. Es spielen Nicole Horny und Nicole Kleine, Regie führte Heike Scharpff.

© SZ vom 30.11.2017 / sz - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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