Jugend forscht:Wegbereiter und Wegbegleiter

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"Jugend forscht" ist fester Bestandteil des Wahlfachangebotes an den Gymnasien in Kirchseeon und Markt Schwaben. (Foto: Günther Reger)

Das Arbeitspensum für die "Jugend forscht"-Wettbewerbe ist hoch. Die Schülerteams erhalten dafür tatkräftige Unterstützung von ihren Betreuern

Von Yvonne Münzberg und Judtih Baum

Wenn man am Ende die Freude und den Stolz in den Gesichtern ihrer Schüler sähe, sagt Katharina Unger, dann wäre das die schönste Belohnung für die investierte Zeit und die Mühen. Die Rede ist vom "Jugend forscht"-Wettbewerb, der dieses Jahr bereits zum 53. Mal stattfindet. Von Biologie über Mathematik bis hin zu Technik, beim Wettbewerb können sich Schulkinder und junge Erwachsene wissenschaftlich ausprobieren und eigene Forschungsprojekte auf die Beine stellen. Ganz ohne Hilfe geht das besonders bei jüngeren Teilnehmern oft nicht. Dann kommen die Betreuer ins Spiel.

Auch beim Regionalwettbewerb München-Ost treten wieder zwei Lehrkräfte aus dem Landkreis mit ihren Schützlingen an. Katharina Unger lehrt am Gymnasium Kirchseeon Biologie und Chemie und hat die Betreuung des Projekts im letzten Jahr übernommen. Unterstützt wird sie von Stefanie Mensching, Lehrerin für Mathematik und Physik - man wolle schließlich in allen Wettbewerbsfeldern gut aufgestellt sein. Die Teams des Markt Schwabener Franz-Marc-Gymnasiums werden erneut von Severin Zebhauser betreut, der diese Tätigkeit seit mehr als 17 Jahren übernimmt. Zebhauser kommt eigentlich aus dem Bereich der Kunst und ist gelernter Bildhauer. Er hatte jedoch schon immer großes Interesse an mechanischen und physikalischen Vorgängen, bezeichnet sich als "typischen Schrauber". Als Schüler habe ihm diese Art von Förderung im Bereich der MINT-Fächer gefehlt, deswegen hat Zebhauser heute umso mehr Freude daran, die jungen Wissenschaftler bei der Schulveranstaltung "Forschen im Team" und schließlich beim Wettbewerb selbst zu unterstützen. Und genau darum geht es: Die Schüler sollen zwar eigenständig arbeiten können, zugleich erfüllen die Betreuer jedoch die wichtige Aufgabe, hin und wieder Input zu geben und bei Fragen und Problemen zur Verfügung zu stehen. "Wir wollen nicht zwanghaft versuchen, die Arbeiten auf ein anderes, höheres Level oder Niveau zu erheben", erklärt der Kunstlehrer.

Die Devise lautet Kreativität fördern, Ideen verwirklichen, das bereits vorhandene Wissen und Können ausbauen. Genau die Kreativität und Neugier, die im Unterricht aufgrund des vorgegebenen Lehrplans oft zurückgestellt werden muss, bedauert Unger. Doch nicht nur die Forschungsprojekte selbst, auch die dazugehörigen Präsentationen müssen mit den Schülern herausgearbeitet werden. Daher wird, ähnlich wie in Markt Schwaben, auch in Kirchseeon ein Wahlfach angeboten, in dem Unger den Weg für den Wettbewerb ebnet. "Jugend forscht ist mit die beste Möglichkeit für die Schüler, ihr Interesse an Wissenschaft und Forschung auszubauen", erklärt Unger. Man darf also gespannt bleiben, welche Projekte am Freitag präsentiert und mit ein wenig Glück auch ausgezeichnet werden.

Jugend forscht ist ein Wettbewerb, der jährlich seit 1966 für Jugendliche zwischen 15 und 21 Jahren im Bereich Natur und Technik stattfindet. Schüler zwischen neun und 14 Jahren können an "Schüler experimentieren" teilnehmen. Antreten kann man als Einzelperson oder in einer Gruppe von bis zu drei Personen. Die Idee für den insgesamt sieben verschiedene Fachgebiete umfassenden Contest hatte der damalige Stern-Chefredakteur Henri Nannen. Der Veranstalter ist die Stiftung Jugend forscht e.V. - der Wettbewerb gliedert sich in die Stufen Regional-, Landes- und Bundeswettbewerb. Zum Regionalwettbewerb wird jede eingereichte Arbeit zugelassen, die nicht gegen die Regeln verstößt. Die von einer Jury gekürten Gewinner qualifizieren sich für den Landeswettbewerb. Dort werden dann nochmals von einer Jury Sieger bestimmt, die am Bundeswettbewerb teilnehmen dürfen. In Mecklenburg-Vorpommern und im Saarland entfällt die Ebene des Regionalwettbewerbs. Zu gewinnen gibt es Geld- und Sachpreise, die gestiftet werden.

Der Regionalwettbewerb München Süd findet am Freitag, 23. Februar auf dem Airbus-Gelände, Willy-Messerschmitt-Straße 1, München, statt. Zugang für die Öffentlichkeit ist von 9.30 bis 14.30 Uhr.

© SZ vom 23.02.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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