Grafing:Fünftes Rad im Rathaus

Lesezeit: 2 min

Die beiden ehemaligen Grünen-Stadträte Heinz Fröhlich und Marlene Ottinger gründen eine neue Wählervereinigung - und kündigen ihre Kandidatur bei der nächsten Kommunalwahl an.

Lars Brunckhorst

In der Grafinger Kommunalpolitik gibt es seit kurzem eine neue politische Kraft: Die zwei bei den Grünen ausgetretenen Stadträte Heinz Fröhlich und Marlene Ottinger haben die von ihnen angekündigte Wählervereinigung "Bündnis für Grafing" (BfG) gegründet. Wie Heinz Fröhlich am Sonntag in einer Presseerklärung mitteilte, fand die Gründung der Gruppierung, die zusammen mit politischen Freunden erfolgte, bereits am 29. November statt - offenkundig unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Medien waren nicht eingeladen.

Bei der Gründungsveranstaltung wurde Fröhlich der Mitteilung zufolge von den Mitgliedern zum ersten Vorsitzenden gewählt. Weiterhin gehören dem Vorstand an Martin Tourneau als stellvertretender Vorsitzender, Yukiko Nave als Schatzmeisterin sowie Marlene Ottinger und Volker Grießmann als Beisitzer.

Das BfG bezeichnet sich selbst als unabhängige Wählervereinigung, die keinen übergeordneten Parteiprogrammen verpflichtet sei. "Den Maßstab für das politische Handeln seiner Mitglieder bildet daher allein das Wohlergehen und die Zukunft Grafings", so Fröhlich in der Pressemitteilung über seine neue Gruppierung. Und weiter: "Die Mitglieder des BfG sind eine motivierte Gruppe Grafinger Bürgerinnen und Bürger, die sich zu ihrer Stadt bekennen und mit neuen Ideen, vorausschauend und engagiert die Zukunft gestalten wollen."

BfG-Schatzmeisterin Yukiko Nave ruft in der gleichen Mitteilung alle Bürger und Bürgerinnen Grafings dazu auf, sich dem Bündnis anzuschließen und "aktiv bei der Gestaltung der Grafinger Zukunft mitzuwirken". Das Bündnis für Grafing will nach eigener Auskunft bei den nächsten Kommunalwahlen antreten. Eine erste Veranstaltung zur Vorstellung des Programms soll Ende Januar oder Anfang Februar stattfinden.

Die beiden ehemaligen Grünen-Stadträte Heinz Fröhlich und Marlene Ottinger waren im September aus Partei und Fraktion ausgetreten. Grund waren inhaltliche und persönliche Differenzen in Ortsverband und Fraktion. Die beiden miteinander verheirateten Stadträte bilden seither hinter CSU, SPD, Grünen und Freien Wählern die fünfte und kleinste politische Kraft im Rathaus. Die Grünen hatten durch den Austritt der beiden langjährigen Parteimitglieder ihre Position als zweitstärkste Kraft im Stadtrat verloren.

Wie Fröhlich am Sonntag mitteilte, wolle die Gruppierung dem "Bündnisgedanken" in der Grafinger Lokalpolitik einen hohen Stellenwert geben. "Deshalb ist unser Name auch Programm zugleich", so der ehemalige Grünen-Politiker. Fröhlich sieht bereits erste Erfolge seiner neuen Gruppierung: So habe der Grafinger Stadtrat dem Antrag zur Ausweisung von Konzentrationsflächen für Windkraftanlagen einstimmig zugestimmt. "Nach diesen Beschluss bleibt die Stadt Grafing bestimmend im Genehmigungsverfahren und ist nicht gezwungen, Investoren den privilegierten Bau von Windrädern an Standorten im Gemeindegebiet zuzulassen."

© SZ vom 19.12.2011 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: