Forstinniger Kulturwochen:Magische Bücher und skurrile Ideen

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Die Forstinninger Kulturwochen locken mit Theater, Kabarett und der Kunst der Improvisation - und mit einem "Weiberabend", bei dessem kabarettistischen Rundumschlag auch Männer auf die Kosten kommen.

Martin Mühlfenzl

Sie taucht selbst gern ein in die fantastischen Geschichten der aktuell erfolgreichsten deutschen Autorin. Im vergangenen Jahr hat sich Christine Reichl-Gumz auf die Spuren von Cornelia Funkes mitreißendem Jugendroman "Herr der Diebe" gemacht und jene Stadt besucht, in der die Geschichte spielt: Venedig. "Ich selbst war von dem Buch so fasziniert und wollte unbedingt Eindrücke sammeln", erläutert Reichl-Gumz. "Und die habe ich dann auch verarbeitet." In ihrer Geschichte, ihrem Bühnenbild und ihren Kostümen.

Gemeinderätin, Venedig-Fan und Hobby-Theaterregisseurin: Christiene Reichl-Gumz. (Foto: Privat)

Ein voller Erfolg seien die Aufführungen des von ihr inszenierten Theaterstückes im Rahmen der Forstinninger Kulturwochen gewesen, sagt Reichl-Gumz: "Und wir hoffen, dass es auch in diesem Jahr so gut klappt." Die Gemeinderätin und ihre Mitstreiterin organisieren die Auftritte der Kinder- und Theatergruppe des Theatervereins Forstinning im Rahmen der Forstinninger Kulturwochen und haben sich auch in diesem Jahr einem Werk Funkes verschrieben: "Igraine Ohnefurcht". An drei Abenden führen 15 Kinder und Jugendliche das von Reichl-Gumz überarbeitete Stück über magische Bücher und die Kraft der Zauberkunst im Forstinninger Rupert Mayer Haus auf: Die erste Veranstaltung können Interessierte am Sonntag, 3. Oktober, um 15 Uhr erleben.

Die Kindertheatergruppe erlebt seit Jahren einen enormen Zulauf - auch von Kindern und Jugendlichen aus benachbarten Gemeinden, sagt Organisatorin Reichl-Gumz: "Das ging so weit, dass wir im vergangenen Jahr mit 30 Kindern auf der Bühne standen. Das sprengt den Rahmen dann doch ein wenig." Doch die meisten Jugendlichen bleiben dem Verein auch nach ihrer Zeit beim Kindertheater treu und pflegen ihre Leidenschaft im Anschluss im Forstinninger Improvisationstheater.

Spontantheater und "Weiberabende"

Dieses Ensemble bestreitet am Sonntag, 9. Oktober, im Rupert Mayer Haus das Finale der Kulturwoche mit ihren Stück "Mundgeräusche". Geplant, vorhersehbar ist bei dieser Art des Theaters beinahe nichts - das Publikum bestimmt mit seinen Ideen und kreativen Einfällen in großen Teilen die Handlung auf der Bühne. "Vor allem auch, in welche Richtung es gehen soll: Eher zur Komödie, ins Skurrile, zur Tragödie oder gar in Richtung Drama", erklärt Christine Reichl-Gumz. "Aber mehr darf und kann ich auch nicht sagen. Unsere Schauspieler lassen sich nicht in die Karten schauen."

Diese Offenheit pflegen hingegen die beiden Künstlerinnen, die zum Auftakt der Kulturwochen am Samstag, 2. Oktober, von 20 Uhr an auf der Bühne des Gemeindehauses stehen werden: Annika Baader und Sabine Fröschl. Zwar nennt sich das Programm des schlagfertigen Duos "Weiberabend", doch auch Männer werden bei diesem kabarettistischen Rundumschlag auf ihre Kosten kommen. "Die zwei sind stolz auf ihre Weiblichkeit und das werden sie auch zeigen", weiß die Organisatorin. "Das wird ein tiefer Einblick in das Alltagsleben - und für die Männer manchmal nicht ganz leicht." Freilich werden Baader und Fröschl auch mit ihren schauspielerischen Leistungen zu überzeugen wissen - schließlich hat allen voran Sabine Fröschl erste Erfahrungen auf der Bühne im Forstinninger Kindertheater sammeln dürfen.

Die Forstinninger Kulturwochen finden von Samstag, 2. Oktober, bis Sonntag, 9. Oktober statt. Telefonische Kartenreservierungen sind bei Familie Baader möglich: 08121/5744.

© SZ vom 30.09.2010 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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