Wie aus fünf kleinen Orten eine Stadt wurde, können sich die Besucher des Museums der Stadt Grafing in den kommenden Wochen anschauen. In einer Sonderausstellung, von Sonntag, 13. Mai, bis Sonntag, 9. September, wird die Entstehung der Stadt nachgezeichnet, angefangen mit der Gemeindebildung 1818.
Als mit der Schaffung regulärer, auf einheitlicher Rechtsbasis aufbauender Kommunen im jungen Königreich Bayern eine innere staatliche Integration herbeigeführt werden sollte, wurde dem Markt Grafing seine magistratische Verfassung bestätigt. Gleichzeitig entstanden in seinem Umgriff die Gemeinden Elkofen, Nettelkofen, Öxing und Straußdorf. Gemeinsam mit allen anderen damals neu geschaffenen politischen Gebietskörperschaften der untersten Ebene, die mit einer klar definierten, jedoch unter Kuratel des Staates stehenden Selbstverwaltung ausgestattet waren, lernten die Gemeinden Elkofen, Nettelkofen, Öxing und Straußdorf im Lauf des 19. Jahrhunderts, den vielen ihnen gestellten Aufgaben des eigenen und übertra-genen Wirkungskreises gerecht zu werden. Ungeachtet des mit diesem Prozess einhergehenden Bemühens der Kommunen um die Ausbildung autonomer Strukturen, blieb doch durch die Zeit die bis ins Mittelalter zurückreichende und sich speziell im wirtschaftlichen Bereich manifestierende Anziehungskraft des Zentralortes Grafing ungebrochen.
Entsprechend nimmt es nicht Wunder, dass in dem für die Gemeindeverfassung überaus wechselvollen 20. Jahrhundert zunächst 1933 sich das schon lange mit Grafing eng verflochtene Öxing der dominanten Nachbarkommune anschloss und schließlich 1978 mit der Gemeindegebietsreform Elkofen, Nettelkofen und Straußdorf mit dem 1953 zur Stadt erhobenen Grafing vereinigte.
Die Ausstellung ist geöffnet immer sonntags, 14 bis 16 Uhr und donnerstags, 18 bis 20 Uhr. Besuchergruppen und Schulklassen können sich unter der Telefonnummer (08092) 703 59 oder per E-Mail unter b.schaefer@grafing.bayern.de anmelden. Infos gibt es auch unter www.museum-grafing.de