Pfaffenhofens Verbleib in der Verwaltungsgemeinschaft:Nein gewinnt

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Die große Mehrheit in Pfaffenhofen schließt sich der Empfehlung von Bürgermeister Helmut Zech (CSU) und dem Gemeinderat an. Jetzt wird beim Landtag der Antrag auf den Austritt aus der VG Odelzhausen vorbereitet

Von Renate Zauscher, Pfaffenhofen/Glonn

Die Bürger von Pfaffenhofen an der Glonn haben beim Bürgerentscheid ein klares Votum abgegeben: Mit großer Mehrheit von 67,3 Prozent der abgegebenen Stimmen entschieden sie sich für den Austritt aus der Verwaltungsgemeinschaft Odelzhausen. Entsprechend hoch war auch die Wahlbeteiligung: Immerhin 1015 von 1324 wahlberechtigten Bürgern nahmen am Urnengang teil. Auch Sulzemoos will aus dem VG-Verbund ausscheren und hat mittlerweile die Entlassung aus der VG beim Bayerischen Landtag beantragt.

Die Gegner einer Verwaltungsgemeinschaft mit Odelzhausen haben klar gewonnen. Mit Nein stimmten 67,3 Prozent oder 683 Bürger in Pfaffenhofen. (Foto: Toni Heigl)

Bürgermeister Helmut Zech (CSU) wirkte am Wahlabend zufrieden mit dem Ergebnis. Er hatte sich schon in den Tagen vor der Entscheidung optimistisch gezeigt und damit gerechnet, dass die Mehrheit der Bürger ihn unterstützen würde. "Wir für die Gemeinde" hatte sich eine Bürgerinitiative genannt, die zuletzt mit zahlreichen Hauswurf-Infos für den Austritt geworben und Zech damit unterstützt hatte.

"Ich werte das Ergebnis des Bürgerentscheids nicht als persönlichen Erfolg", sagte Zech nach der Stimmenauszählung in Egenburg, "es ist ein Erfolg für die Gemeinde und den Gemeinderat". Auch das gute Dutzend Bürger, das abends vor dem Wahllokal in Egenburg das Abstimmungsergebnis diskutierte, war überwiegend zufrieden mit dem Ausgang des Bürgerentscheids: "Ich gehe mit einem Strahlen heim", sagte einer von Pfaffenhofens Neubürgern, dessen Herz nach eigenem Bekunden "sehr viel mehr für Pfaffenhofen als für Odelzhausen schlägt": In einer Zweier-VG mit Odelzhausen hätte die eigene Gemeinde "mit Sicherheit bei manchen Entscheidungen den Kürzeren gezogen". Sehr grundsätzlich wird der frühere zweite Bürgermeister von Pfaffenhofen, Albert Pitzl, wenn er begründet, warum ihn das Ergebnis des Entscheids zutiefst erfreut: "Dieses Bürgervotum und der einstimmige Gemeinderatsbeschluss vorher - mehr Demokratie kann man nicht erwarten."

Auf Seiten derjenigen, die den Bürgerentscheid gegen den VG-Austritt initiiert hatten, hatte man sich natürlich ein anderes Ergebnis gewünscht. "Ich bin enttäuscht, aber ich kann mit dem Ergebnis leben", sagt Susanne Vedova, die ebenso wie Josef Axtner den Verbleib in der Verwaltungsgemeinschaft auch dann für die bessere Lösung halten würde, wenn diese durch einen Austritt von Sulzemoos auf eine Zweier-VG schrumpfen sollte. Axtner machen so wie anderen Bürgern die Kosten Sorge, die seiner Berechnung nach mit der Eigenständigkeit auf die Gemeinde zukommen werden. Als einen möglichen Grund für das gute Abschneiden der Austritts-Befürworter nennt Susanne Vedova die "massive Werbung" der Gegenseite, die zuletzt fast wöchentlich ein Info-Blatt an die Haushalte verteilt hat, und die große Unterstützung des Sportvereins für Bürgermeister und Gemeinderat.

Erfreut ist Vedova immerhin über die hohe Beteiligung der Bürger mit 64,8 Prozent. Ihr und vielen anderen sei wichtig gewesen, dass "der Bürger bei einer so weit reichenden Entscheidung mitreden kann und das jetzt in einer demokratischen Entscheidung auch getan hat."

Pfaffenhofen wird jetzt so wie vorher schon Sulzemoos eine Petition auf Entlassung aus der Verwaltungsgemeinschaft beim Bayerischen Landtag einreichen. Dieser muss anhand mehrerer Kriterien, zu denen neben den Bürgerwünschen auch die Einschätzung von Wirtschaftskraft und Entwicklungspotenzial der austrittswilligen Gemeinden gehört, über das weitere Vorgehen entscheiden. Zech rechnet fest mit der Zustimmung des Landtags.

© SZ vom 27.07.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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