Odelzhausen:Parteiloser Neueinsteiger

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Unterstützt von BGO und Freien Wählern tritt Markus Trinkl als Bürgermeisterkandidat gegen Amtsinhaber Brandmair an.

Von Renate Zauscher

Odelzhausen Schloß Bräustüberl Bürgermeisterkandidat der BGO stellt sich vor Martin Trinkl npj/Foto: Jørgensen (Foto: DAH)

Was bislang nur gerüchteweise in Odelzhausen zu hören war, wurde jetzt offiziell bestätigt: Markus Trinkl, 30-jähriger Betriebsprüfer beim Finanzamt München, wird sich bei der Kommunalwahl 2014 als Parteiloser für das Amt des Bürgermeisters bewerben und damit gegen Konrad Brandmair (CSU), seit 17 Jahren Bürgermeister von Odelzhausen, antreten. Unterstützt wird Trinkl bei seiner Kandidatur von der Bürgergemeinschaft Odelzhausen (BGO) und den Freien Wählern.

Er sei von Seiten der Freien Wählern und der BGO vor etwa eineinhalb Jahren angesprochen worden, ob er sich eine Kandidatur für das Bürgermeisteramt vorstellen könne, sagte Markus Trinkl während eines Pressetermins. Nach reiflicher Überlegung und Beratung mit Familie und Freunden habe er sich für diesen Schritt entschieden, erklärte der Vater zweier kleiner Kinder, der nach Realschul- und Fachhochschulbesuch eine Ausbildung zum Diplom-Finanzwirt absolviert hat und seit 2005 am Finanzamt München tätig ist. Mit seiner Familie lebt Trinkl in Odelzhausen-Höfa.

Beim Pressetermin nannte Markus Trinkl eine Reihe politischer Ziele, die er im Falle eines Wahlsiegs umsetzen will. "Ich sehe in der Gemeinde grundsätzliches Verbesserungspotenzial, das ich ausschöpfen will", sagt Trinkl. Als eines der drängendsten Probleme sieht er "die Stärkung der Ortsmitte", in der in jüngster Zeit mehr und mehr Geschäfte geschlossen haben. Er wolle, so Trinkl, "Odelzhausen als Gewerbestandort erhalten, aufwerten und wieder interessanter machen". Zwar gebe es dafür keine Musterlösung, "das Schlechteste" aber ist, alles seinen Lauf nehmen zu lassen" ohne wenigsten den Versuch zu unternehmen, gegen die Entwicklung der letzten Zeit gegenzusteuern.

Verbesserungspotenzial sieht Markus Trinkl aber auch beim Thema öffentlicher Nahverkehr oder beim Ausbau des Geh- und Radwegnetzes in Richtung Fürstenfeldbruck, Friedberg oder Aichach. Wichtig ist ihm im Zusammenhang mit der geplanten Gewerbegebietserweiterung die Nachhaltigkeit: Beim Verkauf der Grundstücke müssten möglichst viele Arbeitsplätze geschaffen werden und die Gemeinde solle sich nicht von wenigen großen Unternehmen abhängig machen.

Odelzhausen muss nach Markus Trinkls Überzeugung als Schulstandort erhalten bleiben. Dem Thema Gemeinschaftsschule stehe er positiv gegenüber, das heiße aber nicht, "dass das die einzige Option ist", zumal bisher keine Elternbefragung durchgeführt worden sei. Auch das Thema Energie schnitt Trinkl bei der Vorstellung seiner politischen Ziele an: Hier möchte er "vernünftige Projekte fördern".

Neben einzelnen Projektfeldern, die ihm wichtig sind, nannte der Bürgermeisterkandidat grundsätzliche Ziele. So plädiert er für die Erstellung eines Konzepts zur Ortsentwicklung, innerhalb dessen einzelne Maßnahmen vorangetrieben werden sollten. Dieses Konzept möchte Markus Trinkl gemeinsam mit Bürgern und Gemeinderatsmitgliedern erarbeiten, und er möchte dabei "mit frischer Motivation" vorgehen, erklärte der Neueinsteiger in die Kommunalpolitik. Und er will den Grundsatz größtmöglicher Transparenz umsetzen und "alle offen informieren" über Ziele und Vorgänge im Rathaus.

Bei der Vorstellung von Markus Trinkl war der BGO-Sprecher Roderich Zauscher anwesend; Wolfgang Steininger, Sprecher der Freien Wähler, war durch einen auswärtigen Termin verhindert. "Die Fraktion der Freien Wähler unterstützt Markus Trinkl, weil sie dem Wähler eine Alternative bieten will", erklärte Steininger auf Anfrage der SZ. "Bürgermeisterwahlen ohne Gegenkandidaten sind keine echten, demokratischen Wahlen." Deshalb hätten sich die Freien Wähler mehrheitlich für die Unterstützung Trinkls ausgesprochen. Jetzt sei es wichtig, "Markus Trinkl so gut wie möglich ins Rennen zu schicken und ihm zu helfen, sich zu profilieren und seinen Bekanntheitsgrad auszubauen."

Roderich Zauscher sagte über Trinkl, er sei von seiner Ausbildung und seiner Tätigkeit her sicher geeignet, eine Gemeinde wie Odelzhausen zu führen. "Er hat die Offenheit, mit Gemeinderat und Bürgern die Probleme anzugehen und einer Lösung zuzuführen."

© SZ vom 08.05.2013 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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