Markt Indersdorf:Neues Leben im alten Klosterbräu

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Nach langen Verhandlungen kann es jetzt losgehen: Das ehemalige Klosterbräu in Indersdorf wird saniert. Auch der Biergarten soll wieder öffnen.

Robert Stocker

Die Sanierung der ehemaligen Klosterbrauerei in Markt Indersdorf geht endlich voran. Das Landratsamt hat jetzt die Genehmigung für einen Anbau an die Klostergaststätte, die Neugestaltung der Fassade und den Bau einer Terrasse mit neuer Treppe erteilt. Der nächste Schritt der Sanierung wird der Umbau der Gaststätte sein.

Klosterbrauerei und Klostergaststätte in Indersdorf stehen unter Denkmalschutz. Deshalb ist eine Sanierung an viele Auflagen geknüpft. (Foto: www.joergensen.com)

Der Indersdorfer Gemeinderat hatte dem Bauantrag des Investors schon Anfang April zugestimmt; Auflagen des Denkmal- und Brandschutzes verzögerten die Baugenehmigung jedoch um Monate. Die Sanierung des Brauereigebäudes ist Teil eines Gesamtkonzepts, das dem barocken Kloster-Ensemble, einem der herausragenden in Oberbayern, wieder zu neuem Glanz verhelfen soll.

Die Sanierung der denkmalgeschützten ehemaligen Klosterbrauerei ist ein schwieriges Unterfangen: Der Investor, die K+K Wohnbau GmbH in Markt Indersdorf, muss die Auflagen des Denkmalschutzes mit den Anforderungen eines modernen Gaststättenbetriebs in Einklang bringen. Auch der Brandschutz und die Stellplätze, die jetzt entlang des Rothbachs unterhalb des Biergartens entstehen sollen, bereiteten den Planern Probleme.

"Wir mussten viele Auflagen abarbeiten", sagt Erich Weisser, Leiter des Bauamts in der Gemeindeverwaltung. Noch im Juni fanden Abstimmungsgespräche mit Vertretern des Kreisbauamts, des Landesamts für Denkmalpflege und der unteren Denkmalbehörde im Landratsamt statt. Lange Diskussionen gab es auch um den Einbau neuer Fenster im Brauereigebäude.

Die Denkmalschützer forderten zweiflügelige Kastenfenster nach historischem Vorbild; schließlich einigten sich die Beteiligten auf einen Fenstertyp, der den Fenstern der benachbarten Realschule Vinzenz von Paul ähnelt und somit ein einheitliches Gesamtbild wahrt.

Für den Umbau der Klostergaststätte selbst, die unter anderem eine neue Treppe erhalten soll, liegt laut Weisser noch keine Genehmigung vor, aber sie werde wohl bald kommen. "Derzeit liegt der Schwerpunkt der Sanierung darauf, die Gaststätte und den Biergarten wieder in Betrieb nehmen zu können", sagt der Chef des Indersdorfer Bauamts. In dem geplanten Anbau soll eine Küche und ein Ausschank unterkommen, der dem Betrieb des Biergartens dient.

Die Bauarbeiten dafür sind schon im Gange. "Wir legen derzeit die Fassade trocken, die Feuchtigkeit soll nicht mehr ins Gebäude dringen", sagt Josef Schuster jr., Juniorchef der K+K Wohnbau GmbH. Zunächst werde der Anbau an die Gaststätte mit neuer Terrasse und Außentreppe in Angriff genommen, im Herbst folge voraussichtlich der Innenumbau der Wirtschaft. Wann dieser beendet sei, stehe derzeit in den Sternen.

"Ich glaube nicht, dass wir es bis zur Biergartensaison im nächsten Jahr schaffen werden", gibt sich Schuster eher pessimistisch. Schließlich müsse in der Gaststätte auch die Treppe verlegt werden. Wegen der Auflagen des Denkmalschutzes sei dies alles nicht so einfach. Auch der Bau der Altenwohnungen hinter dem Brauereigebäude sei noch nicht klar. "Dafür liegt noch keine Eingabeplanung vor", bestätigt Bauamtsleiter Weisser.

© SZ vom 16.07.2011 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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