Renovierung des Hörhammerbräu:Albernes Kleinstadttheater

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Leider entscheiden die Stadträte im Bauausschuss nicht immer im Sinne Dachaus, sondern in ihrem eigenen

Von Viktoria Großmann

Leider entscheiden die Stadträte im Bauausschuss nicht immer im Sinne Dachaus, sondern lieber in ihrem ganz eigenen und nicht immer nachvollziehbaren. Die Entscheidung zum Bauvorhaben am Hörhammerbräu ist kleinkariert und rational nicht zu begründen. Bei allem Respekt vor der nicht unerheblichen Arbeit der ehrenamtlichen Stadträte, die offenbar wegen eines technischen Problems zudem nicht ausreichend mit Unterlagen ausgestattet waren: Es ist ihre Aufgabe, sich zu informieren und dann zu entscheiden. Das ist in diesem Fall schlicht nicht geschehen.

Die Dachauer können sich glücklich schätzen, dass das seit 2002 leer stehende und im wahrsten Sinne des Wortes vor sich hin modernde Gebäude, das nur unter den strengen Auflagen des Denkmalschutzes saniert werden kann, endlich einen Investor gefunden hat, der sich dieser Riesenaufgabe annehmen will. Doch von Respekt davor oder Freude darüber ist im Stadtrat nichts zu spüren. Nicht einmal von echtem Interesse. Nun geht es um fünf bis maximal sechs Meter, die ein geplanter Anbau über eine Höhe von drei Geschossen weiter in den Altstadthang hineinreichen soll. Statt darüber zu sprechen, wurde, angeführt von der CSU-Fraktion, die Diskussion auf das Bauvorhaben am ehemaligen Café Brüller gebracht. Dass den Eigentümern baurechtlich verboten sein soll, am Hang zu bauen, kann man diskutieren. Aber nicht an dieser Stelle. Zumal diese Frage ohnehin von einem Richter entschieden werden wird. Hier auf Gleichbehandlung zu pochen, vermischt zwei Fälle, die nichts miteinander zu tun haben, hilft keinem und verzögert ein für die Stadt wichtiges Bauvorhaben. Laut Bauherren muss der Hörhammer am Altstadthang abgestützt werden, weil die Bausubstanz schlecht ist. Die Investoren verbinden das mit der zusätzlichen Schaffung von Wohnraum. Einfache Fakten. Doch die Stadträte führen einmal mehr ein albernes Kleinstadttheater auf, statt sich auf wesentliche Tatsachen zu konzentrieren. Immer wieder sind gerade nicht ortsansässige Bauherren äußerst befremdet, gar entsetzt, über die Abstimmungs- und Argumentationslinien im Dachauer Bauausschuss. Ein gutes Ansehen verschafft sich die Stadt so nicht.

© SZ vom 20.07.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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