Fußball:Eine Legende

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Fußballfreunde in ganz Oberbayern trauern um Walter Birk. (Foto: Toni Heigl)

Schiedsrichter Walter Birk, der den Fußball in 60 Jahren prägte, ist mit 94 gestorben

Die Fußballfreunde nicht nur im Landkreis Dachau, sondern weit über Oberbayern hinaus, trauern um Walter Birk, eine Schiedsrichterlegende. 60 Jahre lang stand er als Fußballschiedsrichter auf den Fußballplätzen in ganz Oberbayern. Nun ist er am Sonntag nach langer Krankheit in Weng, einem Ortsteil der Gemeinde Fahrenzhausen im benachbarten Landkreis Freising, im Alter von 94 Jahren gestorben.

Wegen seiner langen Krankheit hatte sich Walter Birk zurückgezogen. Aber bis zuletzt hat er trotz seiner Gebrechen alle Lehrabende und auch Neulingslehrgänge besucht, teilt die Schiedsrichtergruppe Dachau mit. "Wir verlieren einen geliebten Freund und eine absolute Identifikationsfigur." Der Mann lebte für den Fußball - und tat in seinen verschiedenen Ämtern enorm viel für das gesellschaftliche Leben und die Jugend. Er war seit den Fünfzigerjahren des vergangenen Jahrhunderts BFV-Funktionär - einer mit Leidenschaft. Neben seiner Tätigkeit als Gruppenspielleiter bleibt er für sein ehrenamtliches Engagement als SR-Funktionär geschätzt. Als Gründungsmitglied und Ehrenvorsitzender der Schiedsrichtergruppe Dachau hat er den Fußball geprägt wie kein anderer.

In den Jahren 1963 bis 1969 sowie 1982 bis 1986 fungierte Walter Birk als Lehrwart der SRG-Dachau. Von 1958 bis 1969 stand Walter Birk dem damaligen GSO-Mann Christian Weißenburger als stellvertretender Obmann zu Seite. Und dann führte Walter Birk in der Zeit von 1969 bis 1986 die SRG-Dachau als Obmann an.

Für dieses lebenslange Engagement wurde Walter Birk gleich mehrfach ausgezeichnet: Für seine Verdienste um die SRG-Dachau wurde er zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Auch vom Bayerischen Fußball-verband erhielt er zahlreiche Ehrungen. Von der Verbandsehrennadel bis hin zur Goldenen Verdienstnadel des BFV und der DFB-Ehrennadel erhielt er alle erdenkliche Auszeichnungen, die es beim Bayerischen Fußballverband zu erreichen gibt. 1995 hat ihn der damalige bayerische Ministerpräsident Edmund Stoiber in der Staatskanzlei mit der Ehrennadel für Ehrenamtliche ausgezeichnet.

Sein Amt als Schiedsrichterobmann hat Walter Birk nach 18 Jahren erst kurz vor seinem 90. Geburtstag an einen jüngeren Nachfolger übergeben. Aber was heißt das schon: Jung - im Denken und in der Fußballleidenschaft - ist Walter Birk noch damals gewesen. Bei seinem 90. Geburtstag erklärte er zwar: "Jetzt ist Schluss." Das glaubte man ihm jedoch nicht. Walter Birk half trug mit seinem unglaublichen Fußballwissen weiter zur Entwicklung seines geliebten Sports bei.

Seine Fußballkarriere begann 1933 in seiner Heimatstadt Trossingen im Schwarzwald. Nach dem Krieg kam er 1946 nach Dachau und kickte für den ASV, lernte später auch seine inzwischen schon verstorbene Frau Berta kennen. Nach dem Umzug in den Landkreis Freising machte ein Beinbruch seiner aktiven Fußballerlaufbahn ein Ende. Walter Birk wurde Schiedsrichter. Er leitete Spiele bis zur Landesliga. Nie vergaß er das Spiel 1962 der Oberliga-Reserven des FC Bayern gegen den TSV 1860. Das Grünwalder Stadion in München war bis auf den letzten Platz gefüllt. Er rief auch den Dachauer Sparkassencup ins Leben. Mit seiner Frau Berta zog er vier Kinder auf. Walter Birk war ein Optimist - das ließ ihn auch einige schwere Krankheiten überstehen.

Der Trauergottesdienst findet am Freitag, 18. Mai, um 14.30 Uhr in der St. Vitus in Fahrenzhausen statt, die anschließende Beerdigung im Kirchenfriedhof in Weng.

© SZ vom 18.05.2018 / hz - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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