Dachau:Zwei Varianten, eine Lösung

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Weil der unterirdische Bau einer Turnhalle für die Klosterschule ziemlich teuer würde, will der Stadtrat jetzt auch die Kosten für den Standort Metzgerhof prüfen lassen.

Walter Gierlich

- Noch ist in der Frage der geplanten Turnhalle für die Klosterschule in der Altstadt zwar keine endgültige Entscheidung gefallen, doch scheint alles auf den Entwurf des Dachauer Architekturbüros Deffner Voitländer hinauszulaufen. Dieser sieht eine unterirdische Sporthalle im Hang unter dem Garten der Schule vor. Doch da die Kosten auf rund fünf Millionen Euro geschätzt werden, will der Bauausschuss des Stadtrats zunächst eine vertiefte Kostenrechnung. Parallel dazu sollen auch die möglichen Kosten für die ursprüngliche Planung auf dem alten Metzgerhof untersucht werden. Vom Tisch ist in jedem Fall die Alternative auf dem Areal der Schlossbergbrauerei, da der Eigentümer weder zum Verkauf noch zu einem Grundstückstausch bereit ist.

Im September hatte der Ausschuss ausgiebig über die drei möglichen Varianten für den Bau der schon lange gewünschten Turnhalle sowie die Schulerweiterung diskutiert, die mit Blick auf einen möglichen Ganztagsbetrieb dringend notwendig ist. Am Ende wurden Kostenberechnungen für die Alternativen im Schulgarten und auf dem Brauereigelände in Auftrag gegeben. Der alte Metzgerhof, bei dessen Bebauung sowohl das Kult-Café Gramsci als auch die Kleine Altstadtgalerie hätten weichen müssen, sollte gar nicht erst weiter verfolgt werden.

Dass es nun doch wieder um diese Variante geht, die man vor allem aus städtebaulichen Gründen praktisch schon verworfen hatte, aber auch um Café und Galerie zu erhalten, liegt an den hohen Kosten für die unterirdische Lösung. Konrad Deffner und Dorothea Voitländer kamen in ihrer Grobkostenermittlung auf eine Bausumme von knapp fünf Millionen Euro. Angesichts dieser hohen geschätzten Kosten glaubte Günter Heinritz (SPD) sich zu erinnern, dass die Pläne für den Metzgerhof deutlich preisgünstiger gewesen wären. Er bat um einen Kostenvergleich. Einen solchen wünschte sich auch CSU-Fraktionschef Christian Stangl. Doch für die Entwürfe an der Burgfriedenstraße hatte es bisher keine Kostenschätzung gegeben.

Das solle nun aber nachgeholt werden, meinte Oberbürgermeister Peter Bürgel, auch wenn er den Plänen von Deffner Voitländer eindeutig "städtebauliche Priorität" zubilligte. Für beide Alternativen - Metzgerhof und Schulgarten - sollten nach seinen Vorstellungen detaillierte Berechnungen angestellt werden: "Damit wir keine Überraschungen erleben." Der Ausschuss folgte ihm darin.

Strittig war schließlich noch die Frage der Stellplätze. Nach dem städtischen Stellplatzschlüssel sind für die Halle und die Schulerweiterung zwölf Plätze erforderlich, die man nach den Plänen von Deffner Voitländer auf dem städtischen Grundstück Burgfriedenstraße 1 unterbringen könnte - entweder ebenerdig oder auf einem Parkdeck mit zwei Ebenen. Im ersten Fall stünden 17 Parkplätze zur Verfügung, im zweiten gar 34. Auf jeden Fall mehr als erforderlich, meinte Helmut Esch (Grünen) und forderte, auf ein zweigeschossiges Parkdeck zu verzichten. "Da sparen wir uns erhebliche Kosten." Doch am Ende wurde beschlossen, auch in diesem Fall die Kosten für beide Varianten zu prüfen.

Mit dem Beschluss war nach Ansicht von OB Bürgel auch der Eilantrag der fraktionslosen Stadträtin Elisabeth Schilhabel erledigt, die gefordert hatte, nicht nur auf ein Parkdeck, sondern auch auf die Turnhalle zu verzichten.

© SZ vom 17.01.2013 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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