Es gibt sie noch die Piratenpartei und sie hat nun sogar Kandidaten für die Landtags- und Bezirkstagswahl am 14. Oktober für den Wahlkreis Dachau aufgestellt. Im Gegensatz zu anderen kleineren Parteien können die Piraten mit einem bekannten Gesicht punkten. Für den Landtag kandidiert Oliver Welter aus Dachau, im Landkreis bekannt als Kreisvorsitzender der Wasserwacht. Sein Interesse an der Partei, die mit Datenschutzthemen bekannt geworden ist, lässt sich aus seinem Beruf erklären. Der 43-Jährige hat eine Doktorarbeit über IT-Sicherheit geschrieben und ist selbständiger Unternehmer in diesem Bereich. Die Regierungsparteien seien bereit "für die Sicherheit Freiheitsrechte zu opfern", sagt Welter. Dabei habe sich etwa beim Fall des Attentäters vom Berliner Breitscheidplatz gezeigt, dass genügend Daten und Informationen vorhanden waren - nicht aber genügend Sicherheitskräfte, um diese auszuwerten oder entsprechend zu handeln. Auch das neue Polizeiaufgabengesetz (PAG) ist den Piraten ein Dorn im Auge. "Mit dem neuen Polizeiaufgabengesetz (PAG) hat die CSU Landesregierung eine neue Stufe der Einschränkungen der Freiheit erreicht. Ohne dass dies für die Verfolgung von Straftätern notwendig ist", sagt Oliver Welter.
Für den Bezirkstag kandidiert Michael Purkart. "Wir haben in Bayern immer noch starke Defizite im Ausbau schneller Datennetze. Dieser Mangel muss endlich behoben werden. Die Zeiten andauernder Versprechungen durch CSU-Minister muss beendet werden, wenn wir nicht die Zukunft Deutschlands als Hochtechnologieland gefährden wollen", erklärte Purkart auf der Mitglieder- und Nominierungsversammlung der Piratenpartei für den Stimmkreis Dachau. Am letzten Juliwochenende treffen sich die bayerischen Piraten zum Landesparteitag. Dann kann es mit dem Wahlkampf losgehen.