Dachau:Mit Tempo um den Festplatz

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Zum "Franz-Xaver-Böhm-Gedächtnisrennen" in Dachau erwartet der Radsportverein Forice 89 wieder mehr als 100 Teilnehmer aus ganz Bayern. Zum ersten Mal können auch Hobbyrennfahrer ohne Lizenz teilnehmen.

Von Johannes Vogel

Zum zwölften Mal verwandeln sich diesen Sonntag die um die Ludwig-Thoma-Wiese führenden Straßen in eine Rennbahn. Sportliche und ambitionierte Radfahrer werden zeigen, was im Amateurbereich des Radrennsports möglich ist. Das "Franz-Xaver-Böhm-Gedächtnisrennen" wird jährlich vom Dachauer Verein Radsport und Freizeit Forice 89 e.V. veranstaltet. Der Verein bietet Radsportinteressierten, von Anfängern bis zu Leistungssportlern, ein Forum zum Austausch, Training und geselligen Beisammensein. Dazu gehört auch, Radrennen auszutragen.

Seit Langem veranstaltet Forice 89 sogenannte "Kriterien". Darunter versteht man im Radsport ein Rennen auf einem kurzen Rundkurs, bei dem alle paar Runden eine Zwischenwertung der Zeit vorgenommen wird. Für die Fahrer bedeutet das, auch bei einem längeren Rennen immer am Ball zu bleiben. Wer sich erst einen Vorsprung erkämpft und dann in den späteren Runden gemächlich fährt, bekommt keine guten Wertungen. So sind Kriterien sehr sprintlastig. Das erfreut auch die Zuschauer. An der kurzen Strecke bekommen sie durchgehend etwas zu sehen. Die Sportler sammeln je nach ihrer Leistung Punkte, mit denen sie in der Qualifizierung aufsteigen.

2003 trug der Verein zum ersten Mal ein Kriterium "rund um die Ludwig-Thoma-Wiese" aus, wie Forice-Schriftführerin Judith Schlumberger-Steger berichtet. Als vor einigen Jahren der langjährige Vereinsförderer Franz Xaver Böhm verstarb, wurde das jährliche Rennen nach ihm benannt. Seit der ersten Veranstaltung hat sich wenig verändert. Ursprünglich konnten nur lizensierte Rennradfahrer antreten. Heuer gibt es zum ersten Mal ein Rennen für Hobbyfahrer ohne Lizenz. Teilnehmen kann für 20 Euro jeder, der mindestens 16 Jahre alt ist, über ein Rennrad und etwas Erfahrung verfügt.

Die Organisation eines Radrennens sei sehr zeit- und arbeitsaufwendig, sagt Schlumberger-Steger. Neben der behördlichen Genehmigung sind auch Sponsoren unerlässlich. Dazu konnte der Verein die Sparkasse Dachau gewinnen. Die Stadt Dachau übernimmt das Patronat für das Hauptrennen. Des Weiteren musste Forice 89 ein Schema erarbeiten, eine Versicherung abschließen und ein Kampfgericht zur Bewertung engagieren. Vom Wetter hängt das Rennen nicht ab. Für die Einzelrennen haben sich bereits über 100 Teilnehmer aus ganz Bayern angemeldet. Erfahrungsgemäß entscheiden sich viele Sportler spontan, mitzumachen - etwa, weil ein anderes Rennen gleichzeitig stattfindet oder einzelne Sportler Regen oder Hitze meiden möchten.

Am Sonntag werden ab 11.30 Uhr die für das Rennen genutzten Straßenabschnitte für den Verkehr komplett gesperrt. Wenn die Streckenposten es erlauben, können Fußgänger die Straßen überqueren. Auf keinen Fall soll man die Rennstrecke nach eigener Einschätzung betreten. Die Anwohner bittet der Verein um Verständnis für etwaige Zufahrtsbehinderungen. Alle Anwohner und Interessierte sind zum Zuschauen eingeladen. Speis und Trank gibt es am mobilen Biergarten auf der Ludwig-Thoma-Wiese.

Am Sonntag, 15. Juni um 12.15 Uhr beginnt das Rennen der Elite C-Klasse, gefolgt von der U 17 und der Frauen/Elite. Danach starten die Hobbyfahrer. Das Hauptrennen beginnt gegen 15.30 Uhr.

© SZ vom 14.06.2014 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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