Dachau:Catsitting während der Urlaubszeit

Lesezeit: 2 min

Es kann so einfach sein, einen Urlaubsbetreuer für die Katze zu finden. Petra Seiter erklärt, wie das geht.

Corinna Hillebrand-Brem

Gerade zur Urlaubszeit bereitet zahlreichen Katzenhaltern die Betreuung ihres Tieres in ihrer Abwesenheit Kopfzerbrechen. Eine Möglichkeit zur langfristigen Lösung des Problems stellt in Dachau der gemeinnützige Verein "Freundeskreis Katze und Mensch e.V." dar. Gemäß dem deutschlandweiten Verbandsmotto "Betreust du meine Katze - Betreu' ich deine Katze" hilft das Netzwerk bereits in mehr als 90 Regionen und Städten, das sogenannte Catsitting zu koordinieren. Besonders wichtig dabei ist, dass die Betreuung auf Gegenseitigkeit beruht. Die SZ sprach mit Petra Seiter, Leiterin der Ortsgruppe Dachau.

Die Mitglieder des Vereins "Freundeskreis Katze und Mensch e.V." passen im Urlaub gegenseitig auf ihre Katzen auf. (Foto: Niels Joergensen)

SZ: Frau Seiter, warum benötigen gerade Katzen diese spezielle Art v on Obhut?

Petra Seiter: Katzen lässt man am besten in ihrem eigenen Zuhause, wenn man eine Zeit lang wegfährt. Dort fühlen sie sich wohl und es geht ihnen besser als in einer fremden Wohnung. Darum werden die Katzen beim Catsitting auch in ihrem natürlichen Umfeld gepflegt. Vor Abreise begehen Betreuer und Katzenhalter die Wohnung gemeinsam, um Informationen auszutauschen und die Katze schon einmal vorab kennenzulernen.

SZ: Wie wird die gegenseitige Betreuung organisiert?

Seiter: Wir treffen uns regelmäßig einmal im Monat zu einem kleinen Stammtisch. Dort wird bei regem Erfahrungsaustausch gemeinsam gegessen und getrunken. Wenn dann jemand in den Urlaub fährt oder krank wird, kann das gleich in der Gruppe besprochen und die passende Betreuung der betroffenen Katze organisiert werden.

SZ: Was ist der Vorteil von so einem festen Gruppenverband?

Seiter: Das Schöne ist, dass wir uns alle untereinander kennen. Darum kann ich mir sicher sein, dass jemand meine Katze pflegt, der mit Tieren auch umgehen kann. Derjenige weiß dann zum Beispiel auch, wie Medikamente zu verabreichen sind oder wie auf individuelle Bedürfnisse der Katzen eingegangen werden muss. Außerdem kann ich mir sicher sein, dass meine Katze in meiner Abwesenheit auch gestreichelt wird.

SZ: Ihr Verein beruht stark auf dem System der Gegenseitigkeit. Wie kann das gewährleistet werden?

Seiter: Dafür gibt es ein bestimmtes Punktesystem. Wenn jemand eine fremde Katze betreut, werden ihm Punkte gutgeschrieben, wenn er Betreuung in Anspruch nimmt, werden sie seinem Punktekonto abgezogen. So bleibt das ganze System ausgewogen.

SZ: Was ist der Vorteil dieser Vorgehensweise?

Seiter: Wenn ich zum Beispiel ein Familienmitglied oder einen Freund bitte, über längere Zeit hinweg auf meine Katze zu achten, habe ich vielleicht manchmal ein schlechtes Gewissen - weil ich ihn in Anspruch nehme, ohne dass ich ihm die entsprechende Gegenleistung erbringen kann. Das kann mir bei unserem System nicht passieren. Ich kann mir sicher sein, dass ich mich bei meinem Wohltäter auf gleiche Weise revanchieren kann. Weil wir eben alle etwas beitragen, bekommt auch jeder wieder etwas zurück.

SZ: Besteht die Möglichkeit, dem Verein beizutreten?

Seiter: Wer Interesse an der aktiven Mitarbeit in unserem Verein hat, kann uns gerne unter der E-Mail-Adresse dachau@katzenfreunde.de kontaktieren. Neue Mitglieder sind in unserer Runde immer herzlich willkommen.

© SZ vom 17.06.2011 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: