Dachau:Bedarf für weitere Traglufthalle steht in Frage

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Im April werden dem Landkreis keine neuen Flüchtlinge zugeteilt. Das wirft einige Planungen des Landratsamts über den Haufen.

Im Landkreis macht sich der Rückgang an Flüchtlingen, die neu in Deutschland ankommen, deutlich bemerkbar. Im April muss der Landkreis voraussichtlich keinen einzigen neuen Flüchtling unterbringen. Das teilte die Regierung von Oberbayern dem Landratsamt in der vergangenen Woche mit. Die Ankündigung steht unter dem Vorbehalt, dass die Zahl neuer Flüchtlinge auf dem aktuell niedrigen Niveau bleibt. Bis Anfang Februar kamen wöchentlich noch 66 Asylsuchende in den Kreis. "Die Zuweisungen waren in den vergangenen Wochen schon massiv rückläufig", sagt Wolfgang Reichelt, Sprecher des Landratsamtes. "Die Situation hat sich entspannt. Das ist eine erhebliche Arbeitsentlastung für uns."

Die unerwartet niedrigen Zuweisungen stellen nun die Planungen des Landratsamtes in Frage. Derzeit wird geprüft, ob auf den Aufbau einer bereits bestellten Traglufthalle an der Theodor-Heuss-Straße in Augustenfeld verzichtet werden kann. Außerdem will das Landratsamt die Atempause nutzen, um den Bau von kleineren Unterkünften in allen Gemeinden voranzutreiben. Ziel ist es, mittelfristig alle Flüchtlinge aus den provisorischen Traglufthallen in Karlsfeld und Bergkirchen in kleinere Wohnungen wie Container oder Holzhäuser zu verlegen. Wie lang das dauert, hängt auch davon ab, ob die Flüchtlingszahlen wieder steigen und wie schnell neue Unterkünfte errichtet werden können.

Turnhalle der Berufsschule ist wieder frei

Noch leer steht das Containerdorf am Dachauer Himmelreichweg. Eigentlich sollten die Bewohner der Barackenunterkunft in der Kufsteiner Straße in den Osterferien in die neuen Container ziehen. Am Mittwoch vor Ostern hatte Landrat Stefan Löwl (CSU) die Unterkunft bereits eingeweiht. Grund für die Verzögerung ist laut Landratsamt, dass das Dachauer Bauamt Nachbesserungen beim Brandschutz verlangte, die nicht mehr während der Ferien realisiert werden konnten. "Die Stadtwerke arbeiten aber bereits an der Erschließung", sagt Wolfgang Reichelt. Es geht um die Versorgung mit Wasser, Strom und Gas. Der Umzug soll bis Ende April erfolgen. In die Unterkunft sollen voraussichtlich auch Asylsuchende einziehen, die bisher in Traglufthallen untergebracht sind.

Seit Anfang dieser Woche steht den Dachauer Vereinen und Schulen zudem wieder die Turnhalle der Berufsschule zur Verfügung. Zuvor wurde sie als temporäre Notunterkunft genutzt. Die Bewohner sind mittlerweile über Bayern verteilt, die Betten abgebaut und die Halle wieder für die Sportnutzung aufbereitet.

© SZ vom 05.04.2016 / SJAN - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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