CSU-Nominierung:Rückenwind für die Bewerber

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Der CSU-Kreisverband kürt Bernhard Seidenath und Josef Mederer mit überwältigender Mehrheit zu seinen Kandidaten für die Landtags- und Bezirkstagswahl. Die Partei demonstriert große Geschlossenheit.

Robert Stocker

Mit großer Geschlossenheit hat der Dachauer CSU-Kreisverband Bernhard Seidenath und Josef Mederer als Kandidaten für die Landtags- und Bezirkstagswahl im kommenden Jahr nominiert. Von den 128 anwesenden Delegierten der Besonderen Kreisvertreterversammlung votierten 98,4 Prozent für den CSU-Stimmkreisabgeordneten Seidenath, 96,9 Prozent entfielen auf den früheren Schwabhausener Bürgermeister und Bezirkstagspräsidenten Josef Mederer. Weder Seidenath noch Mederer mussten sich mit einem Mitbewerber auseinandersetzen, beide gelten in der Partei als unumstritten und haben im Kreisverband großen Rückhalt. Der Nominierung der beiden CSU-Kandidaten schloss sich eine nichtöffentliche Sitzung des Kreisvorstands an, in der es auch um den CSU-Bewerber für die Landratswahl 2014 ging. Aussichtsreichster Kandidat ist der Jurist Stefan Löwl, Leiter der Abteilung Umwelt im Landratsamt. Dem Vernehmen nach soll aber auch Helmut Zech, Bürgermeister der Gemeinde Pfaffenhofen an der Glonn, Interesse zeigen.

Von 128 anwesenden der insgesamt 156 geladenen Delegierten erhielt der Haimhausener CSU-Landtagsabgeordnete 123 Stimmen. Drei Delegierte gaben ungültige Stimmzettel ab, ein Delegierter stimmte mit Nein und ein Delegierter votierte für Seidenaths Vorgänger Blasius Thätter. Damit entfielen auf den Landtagsabgeordneten 98,4 Prozent der gültigen Stimmen. Schon vor der Wahl war klar, dass Seidenath ein wesentlich besseres Ergebnis als vor fünf Jahren erzielen würde, als er im Kreisverband noch relativ unbekannt war und mit drei Mitbewerbern konkurrieren musste. Wahlleiter Tobias Stefan hatte zuvor die Arbeit des Abgeordneten gewürdigt und besonders seinen Fleiß gelobt: "Wenn man in die Zeitung schaut, hat man den Eindruck, dass es dich in mehreren Ausführungen gibt." Vor seiner erneuten Wahl zum Landtagskandidaten der CSU hatte Seidenath Bilanz seiner Arbeit im Landtag und im Stimmkreis Dachau gezogen. Seidenath ist Mitglied im Sozialausschuss und im Ausschuss öffentlicher Dienst, außerdem gehört er dem Landesgesundheitsrat an und ist Sprecher der CSU-Landtagsfraktion für bioethische Fragen. Er erinnerte daran, dass der Freistaat tausend zusätzliche Polizeibeamte eingestellt und als Konsequenz aus der Ermordung des Staatsanwalts im Dachauer Amtsgericht das Wachpersonal erheblich aufgestockt habe. Sein Hauptaugenmerk gelte aber dem Landkreis, wobei er vor allem auf die Gründung der Realschule Odelzhausen, der Ganztagsklassen am Josef-Effner-Gymnasium und des Mittelschulmodells in Karlsfeld verwies. Unter maßgeblicher Beteiligung der CSU sei es auch gelungen, das Image Dachaus "von einem Ort des Schreckens" zum Ort der Versöhnung und zum international anerkannten Gedenk- und Erinnerungsort zu wandeln. Als wichtige Projekte für die Zukunft nannte Seidenath den Neubau der Polizeiinspektion, den Bau von Ortsumfahrungen und den Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs.

Bezirkstagskandidat Josef Mederer, der diesem Gremium seit 2008 als Präsident vorsitzt, erhielt 124 Stimmen. Vier Delegierte votierten gegen ihn. Landrat Hansjörg Christmann zeigte sich vor der Wahl von der Ankündigung Mederers erfreut, dass die Bezirksumlage im nächsten Jahr um 2,4 oder sogar um 2,8 Prozentpunkte gesenkt werden könne. "Das zeigt, wie Josef Mederer denkt: dass Politik keine Einbahnstraße ist", sagte Christmann. Zuvor hatte Mederer die Arbeit des Bezirks skizziert und die Aufgaben im Sozialbereich als größte gesellschaftliche Herausforderung bezeichnet. Die große Frage sei dabei die Finanzierung. Das Budget des Bezirks betrage eine Milliarde und 400 Millionen Euro. 93 Prozent davon würden für Soziales ausgegeben. Mederer setzte sich dafür ein, dass nicht nur Kommunen und Länder, sondern auch der Bund finanzielle Verwantwortung übernimmt.

© SZ vom 15.10.2012 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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