Bildung:Mehr Platz zum Lernen

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Für die Erweiterung des Ignaz-Taschner-Gymnasiums werden die rosa Wohnhäuser abgerissen. Die Lehrer erhalten endlich ein Parkhaus. (Foto: Toni Heigl)

Der Landkreis investiert 22 Millionen Euro in den Ausbau der weiterführenden Schulen.

Von Robert Stocker, Dachau

Neue Gebäude, Anbauten und Sanierungen - der Landkreis steckt viel Geld in die Bildung. Im Haushalt 2017 sind Investitionen in Höhe von 27,6 Millionen Euro vorgesehen. Drei Viertel davon fließen in den Schulbereich. Zu den wichtigsten Baumaßnahmen in diesem Jahr gehören der Neubau der Realschule Odelzhausen, die Erweiterung des Ignaz-Taschner-Gymnasiums und die Generalsanierung der Realschulen in Markt Indersdorf und Weichs. Angesichts einer steigenden Einwohnerzahl stellt sich der Landkreis auf die Herausforderungen der Zukunft ein. Im Schul- und Kreisausschuss an diesem Freitag stellt die Landkreisverwaltung die aktuelle Entwicklung der Schulen vor.

Ignaz-Taschner-Gymnasium

Die Schülerzahlen an den Gymnasien und Realschulen sind im Schuljahr 2016/17 leicht zurückgegangen. Das Ignaz-Taschner-Gymnasium hat derzeit 1211 Schüler. Die Schule wird auf einem Nachbargrundstück erweitert und erhält dort eine Sporthalle und Fachräume. Baubeginn soll im Herbst 2017 sein, die Fertigstellung ist für das Schuljahr 2019/20 geplant. Anschließend wird ein gebundener Ganztagszug aufgebaut und das Bestandsgebäude generalsaniert. Im Zuge der Erweiterung entsteht ein Parkhaus für die Lehrkräfte.

Josef-Effner-Gymnasium

Zum Schuljahr 2017/18 wird es einen Wechsel an der Spitze geben. Schulleiter Kurt Stecher verabschiedet sich Ende dieses Schuljahres in den Vorruhestand. Der gebundene Ganztagszweig in der Außenstelle in der Steinstraße umfasst wegen der gesunkenen Nachfrage nur sieben Klassen. Im kommenden Schuljahr soll es auch in der 9. Jahrgangsstufe eine Ganztagsklasse geben. In diesem Jahr werden Fenster repariert und der Sonnenschutz erneuert.

Gymnasium Markt Indersdorf

Seit diesem Schuljahr gibt es ein offenes Ganztagsangebot. Wegen der großen Nachfrage braucht die Schule neue Räume. Auf lange Sicht ist dafür ein Anbau geplant. Zusätzliche Gruppenräume, Büros und Elternsprechzimmer sollen durch den Ausbau von Flurzonen geschaffen werden.

Neues Gymnasium in Karlsfeld

Das Bayerische Kultusministerium hat im Januar den Bau des vierten Gymnasiums im Landkreis genehmigt. Das Projekt entsteht in interkommunaler Zusammenarbeit zwischen dem Landkreis Dachau und der Landeshauptstadt München. Die Schulträger arbeiten derzeit eine Zweckvereinbarung aus. Die Gespräche für den Grunderwerb mit der Gemeinde Karlsfeld sind voraussichtlich Mitte des Jahres abgeschlossen. Mindestens 35 Klassen sind geplant. Das Gymnasium soll einen naturwissenschaftlich-technologischen und einen sprachlichen Zweig haben. Ein Ganztagsangebot wird nach Bedarf geplant.

Realschule Dachau

Wenn der Ringschluss der benachbarten Berufsschule fertig ist, erhält die Realschule voraussichtlich zum Schuljahr 2020/21 zusätzliche Räume in der Berufsschule. Die drei offenen Ganztagsgruppen sollen vom Berufsschulgebäude ins Stammhaus ziehen. Die Raumsituation hat sich entspannt, weil die Zahl der Klassen zurückgeht. Der Aufbau der Realschule Odelzhausen entlastet das Pendant in Dachau.

Realschule Odelzhausen

Seit dem Schuljahr 2015/16 sind die Klassen in Pavillons untergebracht. Derzeit gibt es fünf Jahrgangsstufen mit je zwei Klassen. Die neue Realschule entsteht in einem Schulzentrum, bei dem der Landkreis Dachau und der Schulverband Odelzhausen kooperieren. Beginn für den ersten Bauabschnitt mit der Grundschule war im November. Bis zum Schuljahr 2019/20 sollen Mittel- und Realschule fertig sein. Bisher gibt es zwei offene Ganztagsgruppen für Kinder der Real- und Mittelschule.

Realschule Markt Indersdorf

Die Generalsanierung läuft seit 2011 in drei Bauabschnitten und wird voraussichtlich im April beendet sein. Die Bauarbeiten haben fast 30 Millionen Euro gekostet, an denen sich der Landkreis mit maximal 6,85 Millionen Euro beteiligt. Der Abschluss der Generalsanierung soll am 28. April mit einem Festakt gefeiert werden. Während der Arbeiten waren einige Klassen in Pavillons untergebracht, die nach Ostern wieder in das Klostergebäude zurückkehren werden. In die Pavillons ziehen dann Fachoberschüler ein. Die private Fachoberschule (Träger ist die Erzdiözese München und Freising) wurde vom Kultusministerium im Juli 2016 genehmigt und zum Schuljahr 2016/17 in Betrieb genommen. Sie bietet die Ausbildungsrichtungen Wirtschaft und Verwaltung sowie Sozialwesen an. Derzeit gibt es zwei Klassen mit 36 Schülerinnen und Schülern. Auf lange Sicht ist ein Erweiterungsbau geplant. Wenn die Schule nach zwei erfolgreichen Abschlussjahrgängen staatlich anerkannt ist, wird geprüft, ob die Fachrichtungen Technik und Gesundheit kommen.

Realschule Weichs

Die Sanierung der Theresia-Gerhardinger-Realschule in Weichs wird voraussichtlich Ende 2017 abgeschlossen. Sie erfolgte seit 2004 in 14 Bauabschnitten. 2020 geht voraussichtlich die Sanierung des Altbaus weiter. Dabei geht es um die Fassade und das Dach, die energetisch saniert werden sollen. Seit diesem Schuljahr wird ein gebundener Ganztagszug aufgebaut.

Berufsschule Dachau

Die Zahl der Schüler ist in der Berufsschule um 120 gestiegen. Sie bietet Berufsintegrationsklassen und ein Berufsintegrationsjahr für berufsschulpflichtige Asylbewerber an. Seit diesem Schuljahr gibt es eine Außenstelle in der Liegsalzstraße. Baubeginn für den Ringschluss war 2016. Die Baumaßnahme ist frühestens 2020 fertiggestellt. Durch den Ringschluss erhält nicht nur die Berufsschule, sondern auch die benachbarte Realschule mehr Platz.

Greta-Fischer-Schule

Das Sonderpädagogische Förderzentrum hat sechs gebundene Ganztagsklassen und vier offene Ganztagsgruppen. Für die Mittagsverpflegung wird ein Lehrerzimmer in einen Speiseraum umgebaut.

© SZ vom 08.03.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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