Neues Pflaster:Altomünster wird rollstuhlfreundlicher

Lesezeit: 2 min

Die Gemeinde will auf dem Weg vom Bahnhof zum Marktplatz Barrieren für Gehbehinderte abbauen.

Die Strecke vom S-Bahnhof zum Marktplatz ist für Fußgänger in Altomünster ein zentraler Weg - doch für gehbehinderte Menschen gibt es hier einige Stolpersteine. Kopfsteinpflaster und Steigungen machen Rollstuhlfahrern zu schaffen. Das Rathaus und die öffentliche Toilette daneben sind für sie nur schwer zu erreichen. Die Gemeinde will deshalb im Bereich des S-Bahnhofs und im Ortszentrum Barrieren abbauen. Der Gemeinderat hat jetzt einem Konzept zugestimmt, für das Kosten in Höhe von 91 000 Euro veranschlagt werden.

Für Gehbehinderte oder Rollstuhlfahrer ist der Weg vom Bahnhof zum Marktplatz über das Baugebiet "Reitwiesen" und den Jörgerring die beste Route. Er ist topografisch am besten geeignet und berücksichtigt bereits Aspekte der Barrierefreiheit. Um die gesamte Strecke noch behindertenfreundlicher zu gestalten, will die Gemeinde weitere Barrieren abbauen. Am S-Bahnhof, der im Zuge der Elektrifizierung der Strecke Dachau - Altomünster behindertengerecht ausgebaut wurde, sind weitere Absenkungen und Querungshilfen für Rollstuhlfahrer geplant. Die Absenkungen sollen es gehbehinderten Menschen leichter machen, zu den behindertengerechten Parkplätzen auf dem Park&Ride-Platz zu gelangen. Vorgesehen ist auch ein Leitsystem, das Blinde zum Fahrkartenautomaten und Regenunterstand auf dem Bahnsteig führt.

Kopfsteinpflaster soll durch Granitpflaster ersetzt werden

Im Bereich der Hausnummern 2 und 5 besteht der Jörgerring nur aus einer Straßenfläche mit Einfassungen. Fußgänger haben hier keinen Raum. Die Fahrbahn soll deshalb hier schmaler werden, um Platz für einen höhengleichen, gepflasterten Gehweg zu schaffen. Das Rathaus und das öffentliche WC am Marktplatz ist wegen des Kopfsteinpflasters für Rollstuhlfahrer nur schwer zu erreichen. Das Konzept sieht deshalb vor, das Kopfsteinpflaster durch Granitpflaster zu ersetzen und Absenkungen einzurichten. Im Zuge der Maßnahme werden die behindertengerechten Stellplätze am Marktplatz erhöht. Das Konzept zum Barriereabbau wurde mit den Behindertenbeauftragten der Gemeinde und der Landkreise Dachau und Aichach-Friedberg abgestimmt. "Unser Behindertenbeauftragter ist ein rühriger Mann", lobt Geschäftsleiter Christian Richter. Der Beauftragte regt noch weitere Maßnahmen an: einen behindertengerechten Stellplatz auf Höhe des Anwesens Marktplatz 6, ein Hinweisschild auf den behindertengerechten Stellplatz auf der östlichen Seite der Zufahrt zum St. Altohof und eine weitere Querung im Bereich dieser Zufahrt.

Die Gesamtkosten für das Konzept werden auf 91 000 Euro geschätzt. Die Regierung von Oberbayern will die Baumaßnahmen mit 81 000 Euro fördern. Die Detailplanung muss mit der Behörde noch abgesprochen werden. Die Arbeiten sollen im kommenden Jahr erfolgen. "Wenn das umgesetzt ist, schauen wir weiter", sagt Richter. "Aber wir können nicht überall etwas machen, wo es drückt."

© SZ vom 06.07.2016 / sto - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: