Advent am Kloster:Eine Watschn

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Die Freiwilligen von "Advent am Kloster" ärgern sich über Rechnungsprüfer, die ihnen zu hohe Werbungskosten vorwerfen. Dabei hat die Veranstaltung ihren Erfolg vor allem ihrem überörtlichen Markting zu verdanken.

Von Petra Neumaier

Der Christkindlmarkt an der Klosterkirche - hier mit lebender Krippe - erfreut sich nicht nur bei Besuchern aus Indersdorf großer Beliebtheit. (Foto: DAH)

Für Gemeinderat Johann Lachner (CSU) war das Ergebnis des Rechnungsprüfungsausschusses geradezu eine Watschn: Die Organisatoren des "Advents am Kloster" sollen doch bitte ihre Werbungskosten herunterschrauben, das Marktfest käme ja auch mit weniger Geld aus. "Ich hätte erwartet, dass der Ausschuss andere Dinge prüft, als so einen kleinen Posten", regte sich der seit 18 Jahren im Team engagierte Gemeinderat in der jüngsten Sitzung auf.

Schließlich geht es lediglich um etwa 2000 Euro, die einmal im Jahr für Werbung auf Plakaten, Bannern, Printmedien und Internet ausgegeben werden. Gut angelegtes Geld, fand Anna Maria Geißler (Wählervereinigung Eichhofen-Hirtlbach-Westerholzhausen - EHW). "Bis 17 Uhr war auf dem Markt tote Hose, dann sind viele Fremde gekommen, die sich freuten, dank der überörtlichen Werbung überhaupt auf den Markt aufmerksam gemacht worden zu sein", erzählte die Gemeinderätin, die sich ebenfalls seit Jahren für und auf dem Markt engagiert. "Früher musste man kaum Werbung machen, aber heute finden in jedem Örtchen Adventsmärkte statt, da muss man sich einfach hervorheben."

Etwa 15 Bürger, darunter auch Gemeinderäte, engagieren sich für den Markt. Eine Woche lang bauen sie ihn auf, alles, von der Organisation bis zur Durchführung, hängt in ihren Händen. "180 Stunden Ehrenamt", rechnete Johann Lachner zusammen. Ein Ehrenamt, das ja die Gemeinde nicht nur etwas koste: Von den Einnahmen wird ein Teil wieder in ihre Kasse zurückgeführt, "schon deshalb verstehe ich die Prüfung nicht." Anna Maria Geißler wurde schließlich noch deutlicher: "Es kann doch nicht sein, dass wir bis zur Leistungsgrenze arbeiten und wir dann die Werbungskosten vorgeworfen bekommen."

Ewald Stahl, Fraktionssprecher der Freien Wähler und Mitglied des Rechnungsprüfungsausschusses, begründete die Bitte damit, dass lediglich im Vergleich mit dem Marktfest der höhere Werbeetat aufgefallen sei. 400 Euro fallen hier an. "Das hat nichts mit dem Ehrenamt an sich zu tun, aber irgendwann müssen wir einfach die Bremse reinhauen", sagte er.

© SZ vom 17.12.2013 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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