Seit einigen Wochen können im Bürgerbüro an der Riesenfeldstraße Termine online vereinbart werden. Ob man einen Reisepass oder einen Personalausweis beantragen will - Hauptsache: Schnell soll es gehen. Die ewig lange Schlange die Treppe hinunter soll der Vergangenheit angehören. Momentan hat der "Einweiser" im Bürgerbüro allerdings viel zu tun. Er muss noch viel erklären. Dass man keine Nummern mehr an der Infotheke im Eck bekommt, sondern nur noch mit einem vorher vereinbarten Termin bis zum Schreibtisch des Bearbeiters vordringt. Und er erklärt immer und immer wieder, dass man zur Abholung von Dokumenten keinen Termin brauche.
Das wird der freundliche Mann mit den aufmunternden Sprüchen wohl noch ein Weilchen machen müssen. Denn noch hat sich die Online-Terminvergabe ( www.buergerbuero-muenchen.de) nicht herumgesprochen. Noch ein anderes Problem macht die SPD im Bezirksausschuss (BA) Milbertshofen-Am Hart aus: Wie kommen ältere Menschen an die Infos? Wer kein Internet hat, kann zwar unter Telefon 233-96000 einen Termin ausmachen, aber der BA befürchtet, dass mit langen Warteschleifen zu rechnen sein wird. "Ältere Menschen haben es jetzt sicher nicht leichter", erklärt Erich Tomsche. An sie sei bei dem Terminvergabesystem nicht gedacht worden. Auch die Grünen klagten, dass für ältere Menschen eine neue "Hürde aufgebaut" worden sei. Diese Bedenken sollen nun an das KVR weitergeleitet werden. Mit der Bitte, zu überlegen, wie Senioren über die neuen Richtlinien des Bürgerbüros informiert werden könnten.