Bogenhausen:Zukunft auf 20 000 Quadratmetern

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Im Hintergrund das Hypo-Hochhaus, im Vordergrund die Hütten des Kleingartenvereins Nr. 3: Die Bayerische Versorgungskammer will die dazwischen situierten früheren Siemens-Gebäude abreißen und durch einen Neubau ersetzen. (Foto: Strabag/oh)

Die Bayerische Versorgungskammer will ihre neue Konzernzentrale an der Richard-Strauss-Straße auf dem früheren Siemens-Gelände bauen. Der Stadtrat soll noch im Herbst den entsprechenden Eckdatenbeschluss fassen, danach wird der Architektenwettbewerb ausgelobt

Von Alfred Dürr, Bogenhausen

Der Zeitplan für den Neubau der Konzernzentrale der Bayerischen Versorgungskammer an der Richard-Strauss-Straße wird konkret. Nach den bisherigen Überlegungen soll im Oktober der sogenannte Eckdatenbeschluss zu dem Großprojekt vom Stadtrat verabschiedet werden. Dabei geht es unter anderem um das Bauvolumen, Geschosshöhen, die städtebauliche Integration des Komplexes oder auch um die Verkehrsanbindung und um die Grün- und Freiraumgestaltung. Außerdem wird im Herbst auch der Architektenwettbewerb ausgelobt. Der Beginn der Bauarbeiten ist für 2021 vorgesehen.

Vor zwei Jahren hatte die Bayerische Versorgungskammer (BVK) das 20 000 Quadratmeter große Areal samt der Gebäude an der Richard-Strauss-Straße 76 und in der Nachbarschaft des Hypo-Hochhauses von Siemens erworben. Ende 2017 beauftragte die BVK die Strabag Real Estate GmbH mit der Projektentwicklung. In dem neuen Komplex sollen alle Versorgungswerke der BVK, die bislang auf drei Häuser im Arabellapark verteilt sind, vereint werden. Die ehemaligen Siemensbauten stammen aus den Sechzigerjahren. Das Unternehmen schloss diesen Standort vor vier Jahren. Teile der Gebäude wurden zeitweise als Flüchtlingsunterkunft genutzt. In der ehemaligen Betriebskantine fanden zuletzt Informationsveranstaltungen zu einem der großen Zukunftsprojekte Münchens statt - der städtebaulichen Entwicklungsmaßnahme Nordost.

Die Versorgungskammer und die Strabag haben sich für einen Abriss der bestehenden Gebäude entschieden. Der künftige Neubau soll modernste Standards und Flexibilitätsansprüche erfüllen, sagt Christian Kaspar, Projektleiter bei der Strabag. Seiner Meinungs nach lässt sich dies auf den aktuellen Grundrissen nicht wirtschaftlich realisieren. Kaspar: "Zieht man weiterhin in Betracht, dass ein Neubau ökologisch nachhaltiger ist und sich besser in das bauliche Umfeld einfügen lässt, wäre die Sanierung in jeder Hinsicht die schlechtere Alternative." Die Anwohner im Umfeld des Planungsgebiets sollen regelmäßig über den jeweils aktuellen Projektstand informiert werden. Außerdem können sie ihre Wünsche vortragen. Eine Anregung aus der ersten Veranstaltung war zum Beispiel, einen direkten Weg durch das Areal in den Grünzug des Denninger Angers zu schaffen.

Bevor der Architektenwettbewerb im Herbst startet, soll es eine weitere Veranstaltung mit den Bürgern geben. Für den BVK-Vorstandsvorsitzenden Daniel Just besteht nun eine große Chance, das Areal an der Richard-Strauss-Straße aufzuwerten: "Ein Grundstück von dieser Größe und Zentralität in München neu zu bebauen, ist ein seltener Glücksfall." Als größte öffentlich-rechtliche Versorgungsgruppe Deutschlands versteht sich die BVK mit ihren mehr als 1200 Mitarbeitern als ein "Dienstleistungs- und Kompetenzzentrum für berufsständische und kommunale Altersvorsorge". Sie führt die Geschäfte von zwölf rechtlich selbständigen Einrichtungen mit mehr als 2,2 Millionen Versicherten und Versorgungsempfängern.

2015 wurde mit dem Komplex "Arabeska" ein architektonisch herausragendes Büroprojekt mit Wohnungen und Kinderkrippe im Arabellapark eröffnet. Bauherr und Investor war die Bayerische Ärzteversorgung - eines der Versorgungswerke unter dem Dach der Bayerischen Versorgungskammer.

© SZ vom 05.07.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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