Bogenhausen:Vielstimmiges Konzert

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Östlich der Flughafen-S-Bahn, zwischen Johanneskirchen, Daglfing und Riem, entsteht ein neuer Stadtteil - doch die Verkehrsanbindung ist problematisch. (Foto: Florian Peljak)

Drei Entwürfe für den neuen Stadtteil im Münchner Osten liegen vor. Nun diskutieren die Bürger bei zahlreichen Terminen

Östlich der Flughafen- S-Bahn - zwischen Johanneskirchen, Daglfing und Riem - wird ein neuer Stadtteil gebaut. München hat dort eine seiner letzten großen Flächen zur Stadterweiterung. Wohnungen für 30 000 Menschen und Arbeitsplätze für 10 000 sollen entstehen. Seit drei Jahren arbeiten die Planer dieser Städtebauliche Entwicklungsmaßnahme Nordost (Sem) an einem sogenannten integrierten Strukturkonzept. Mit dem sperrigen Begriff ist eine Art Blaupause für die Gestaltung des 600 Hektar großen Areals gemeint: Wo werden die Gebäude stehen, wo finden sich Freiflächen, wo werden Straßen gebaut, wo gibt es die U- oder Trambahnverbindungen?

Die Planer haben dafür drei unterschiedliche Entwürfe vorgelegt, zu denen die Bürger jetzt ihre Meinung sagen können. Von Dienstag, 7. März, bis Donnerstag, 6. April, sind die Varianten im ehemaligen Siemens-Komplex am Arabellapark ausgestellt. Führungen sind am Donnerstag, 9. März, Sonntag, 19. März, Donnerstag, 23. März, und Sonntag, 2. April, jeweils um 17 Uhr geplant. In Bürgerworkshops am Samstag, 11. März, und Dienstag, 21. März, können Interessierte ihre Fragen und Ideen direkt mit den Planern besprechen.

Ein Symposium, das am Freitag, 17. März, um 15 Uhr beginnt, präsentiert Beispiele erfolgreicher Quartiersentwicklung aus anderen europäischen Städten. Bei einer Jugendtagung am Freitag, 31. März, zeigen Schüler von 10 Uhr an, was für sie in ihrem Viertel wichtig ist. Zur Finissage am Donnerstag, 6. April, schließlich soll es von 19 Uhr an ein Resümee der Öffentlichkeitsphase und einen Ausblick auf die nächsten Schritte des Prozesses geben. Danach stehen die drei Varianten zur Überarbeitung an, mit denen sich die Bürger jetzt beschäftigen werden: Der Entwurf "Quartiere als Perlenkette" reiht, vereinfacht gesagt, drei Siedlungsschwerpunkte um die alten Dörfer Daglfing, Englschalking und Johanneskirchen entlang der S-Bahn-Trasse in Nord-Süd-Richtung aneinander. Der Vorschlag "Neue Quartiere am Hüllgraben" schließt in Ost-West-Richtung die Baulücken zwischen Englschalking, Daglfing und Riem, die Grünflächen werden dabei im Norden konzentriert. Die Variante "Küstenlinie" dagegen verzahnt bebaute und offene Flächen. Sie arbeitet mit zwei "Siedlungsfingern", die von Südwesten nach Nordosten in die Landschaft ausgreifen.

Unterdessen beschloss der Bezirksausschuss (BA) Bogenhausen einstimmig, in einer Arbeitsgruppe Möglichkeiten auszuloten, wie sich die Stadterweiterung in Visualisierungen darstellen ließe. Auf diesen sollen mögliche Varianten zur Bebauungsdichte in der Nähe bereits bestehender Häuserzeilen bei Englschalking zu sehen sein. Sonst sei es "schwierig zu beschreiben, worüber wir reden", begründete die BA-Vorsitzende, Angelika Pilz-Strasser (Grüne), das Vorhaben. Die Ergebnisse will der Bezirksausschuss bei einer Bürgersprechstunde in Kooperation mit der Stadtverwaltung präsentieren.

Die Ausstellung zur Stadtentwicklung im Münchner Nordosten wird am Dienstag, 7. März, 18 Uhr, im Mitarbeiterrestaurant des ehemaligen Siemens-Komplexes an der Richard-Strauss-Straße 76 eröffnet und ist täglich außer bei Veranstaltungen von 14 bis 19 Uhr zu sehen. Bürgerworkshops sind für Samstag, 11. März, 10 bis 15 Uhr, und Dienstag, 21. März, 17 bis 21 Uhr, geplant. Anmeldung dazu per E-Mail an nordosten@studio-stadt-region.de oder telefonisch unter 244 103 318.

© SZ vom 03.03.2017 / ust,johi - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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