Loriot hätte vermutlich seine helle Freude gehabt an folgender Polizeimeldung. Unvergessen sein Gedicht an den Kobold-Staubsauger: "Es saugt und bläst der Heinzelmann, wo Mutti sonst nur blasen kann!" Nun, im aktuellen Fall war Mutti nicht zuhause, der Staubsauger (dieses Mal kein Kobold) allerdings schon. Und das war das Problem.
Laut Polizei vernahm ein 16-Jähriger Donnerstagnacht, als er allein in einem Einfamilienhaus in Bogenhausen der Rückkehr seiner Eltern harrte, plötzlich verdächtige Geräusche aus einem anderen Stockwerk.
Einsatz:Falsche Signale
Die Anzahl der Fehlalarme steigt. Viele lassen sich vermeiden: Wer Rauchmelder in seiner Wohnung einbaut, sollte sich nicht für die billigsten Geräte entscheiden.
Ein Einbrecher müsse das sein, dachte er voller Schreck. Kurzentschlossen öffnete er das Fenster seines Zimmers und sprang aus dem zweiten Stock hinab in den Garten. Unverletzt rappelte er sich wieder auf und flüchtete zu einem Nachbarn, der sogleich die Polizei alarmierte.
Die Einsatzkräfte hofften, den Dieb noch im Haus stellen zu können. Die Gelegenheit schien günstig. Acht Streifenbesatzungen und ein Hundeführer rückten aus, umstellten das Gebäude, sicherten sämtliche Fluchtwege ab. Dann, vorsichtig, drangen sie in das Haus ein. Doch was sie dort fanden, war kein Einbrecher.
Bei dem Schuldigen handelte es sich schlicht um einen Staubsauger. Einen, der ganz ohne Mutti auskommt. Der automatische Saugroboter hatte eigenständig seine Runden gedreht, sich festgefahren und dabei den verdächtigen Krach von sich gegeben. "Wir haben den Roboter geschnappt", verkündete ein Sprecher der Polizei rückblickend am Freitag. Ausnahmsweise musste der Delinquent nicht mal festgenommen werden. Was Loriot wohl dazu gesagt hätte?