Bogenhausen:Samstags bleibt die Bücherei zu

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Vorerst keine längere Öffnungszeit der Bibliothek im Arabellapark

Ihren Lesestoff fürs Wochenende müssen sich die Bogenhauser auch künftig spätestens am Freitag besorgen. Die Stadtteilbibliothek am Rosenkavalierplatz im Arabellapark bleibt zumindest vorerst samstags geschlossen. Sie gehört nicht zu den sechs Büchereien, die vom 6. Mai an auch an Samstagen von 10 bis 15 Uhr geöffnet sind. Daran wird auch ein Antrag der SPD nichts mehr ändern, den Arabellapark nachträglich noch als siebten Standort in die Pilotphase des Projekts Samstagsöffnung aufzunehmen, den der Bezirksausschuss Bogenhausen einstimmig beschlossen hat.

Ursprünglich hatte Kulturreferent Hans-Georg Küppers (SPD) den zusätzlichen Öffnungstag am Wochenende nach einem Stufen-Modell über drei Jahre hinweg in allen 21 Stadtteilbüchereien einführen wollen. Bogenhausen wäre in Stufe eins dabei gewesen. Für das Projekt ist aber neues Personal notwendig - 22 Stellen für alle 21 Bibliotheken. Die Kosten würden sich auf 1,15 Millionen Euro belaufen. Weil die Entscheidung genau zu der Zeit getroffen werden musste, als im Rathaus die Spardiskussion immer heftiger geführt wurde, genehmigte der Kulturausschuss vergangenen November aber nur sieben neue Stellen - allerdings mit der Aussicht auf Aufstockung nach einer einjährigen Probephase.

Das Kulturreferat überarbeitete daraufhin sein Konzept und wählte sechs über die ganze Stadt verteilte und mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut erreichbare Standorte aus, die jetzt samstags öffnen werden. Die Bibliotheken in Pasing, Neuhausen, Sendling, Giesing, Neuperlach und dem Hasenbergl sind die am besten frequentierten der Stadt. Gut 1,3 Millionen Besucher im Jahr zählen sie.

Dass die Bogenhauser Bücherei nicht zu den Auserwählten gehört, hat vor allem zwei Gründe. Zum einen sei man vom 13. Stadtbezirk aus mit der Tram 16 schnell am Gasteig und damit in der Zentrale der Stadtbibliothek, sagt ein Sprecher des Kulturreferats. Und die ist ohnehin samstags von 11 bis 16 Uhr geöffnet. Zum anderen sei die Bücherei im Arabellapark "eine der nächsten, die saniert werden muss". Da habe es wenig Sinn, jetzt noch die Samstagsöffnung einzuführen.

Kleiner Lichtblick für Bogenhauser Leseratten: Nach einem Jahr auf Probe will der Stadtrat entscheiden, ob der Zulauf so groß ist, dass die Samstagsöffnung weiter ausgebaut wird. "Wenn's nach uns gegangen wäre, hätten wir alle Stadtteilbibliotheken aufgemacht", sagt der Sprecher des Kulturreferats. "Wir glauben, dass das ein totales Erfolgsmodell wird."

© SZ vom 05.04.2017 / ust - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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