Bogenhausen:Rumoren im Untergrund

Nachweis von Stellplätzen stellt Bauherren vor Probleme

Erstens klingt es nach Amtsschimmel und zweitens dürfte er noch ein paarmal wiehern, ehe er durchs Ziel geht. Denn bislang ist erst Runde eins gedreht: Ein Ehepaar möchte das alte Haus an der Normannen-, Ecke Asgardstraße in Bogenhausen abreißen und einen Neubau mit fünf Mietwohnungen errichten. Die Verwaltung verlangt dafür eine Tiefgarage, was die Bauherrn akzeptieren. "Was uns allerdings fassungslos macht", heißt es in ihrem Brief an den Bezirksausschuss (BA) Bogenhausen, ist, dass die Lokalbaukommission (LBK) "nur kleine Duplex-Stellplätze genehmigen will". Andernfalls würde laut LBK unterirdisch zu viel Fläche versiegelt, schreiben die Bauherren. Heutzutage aber seien die meisten Autos zu groß für Duplex-Garagen. Sie würden jetzt gezwungen, eine halbe Million Euro in eine Tiefgarage zu stecken, aber wegen "realitätsfremder Vorschriften" würden "die Autos unserer zukünftigen Mieter doch wieder auf der Straße stehen". Der BA stellte sich hinter das Anliegen der Bogenhauser, denen der Bau dieser Duplex-Garagen "zutiefst widerstrebt".

Das Planungsreferat allerdings stellt die Sache anders dar. Die LBK habe "nicht die Forderung nach Duplex-Stellplätzen erhoben", erklärt ein Sprecher. Vielmehr sei es so, dass man die Parkplätze - in der Stellungnahme ist von sechs Wohnungen die Rede - auf dem Eckgrundstück wegen dessen Zuschnitts nicht oberirdisch unterbringen könne. Und eine reguläre Tiefgarage mit sechs Plätzen "in einer Ebene" sei "aus Baumschutzgründen" nicht möglich. Weil also der Stellplatznachweis fehlt, hätten die Bauherrn ihren Antrag zurückgezogen. "Die Lokalbaukommission berät und unterstützt aber die Antragsteller bei der Suche nach neuen Lösungen." Das ist der Gong zur zweiten Runde.

© SZ vom 29.05.2018 / ust - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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