Bogenhausen:Radstreifen auf der Fahrbahn

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Neuer Vorschlag für die Oberföhringer Straße

Radfahrer, die vom Herkomer Platz nach Unterföhring wollen, haben eine holprige und komplizierte Strecke vor sich. Der kürzeste Weg führt geradewegs entlang der Oberföhringer Straße: Ohne abbiegen zu müssen, sind Radler nach etwa fünf Kilometern am Ziel. Doch einen separaten, durchgehenden Radweg gibt es dort nicht - stattdessen müssen Fahrradfahrer abwechselnd auf den Gehweg beziehungsweise die Fahrbahn ausweichen - was die Mitglieder des Bezirksausschusses (BA) Bogenhausen seit langem umtreibt. Schon seit zehn Jahren sei man an der Sache dran, rief Martin Tscheu (SPD), Vorsitzender des Unterausschusses Verkehr, auf der jüngsten Vollversammlung des Gremiums in Erinnerung. Aus einer Bürgerversammlung war zudem im vergangenen Jahr eine Empfehlung an die Stadt München hervorgegangen, einen Fahrradweg zwischen Herkomerplatz und Unterföhring einzurichten.

Das zuständige Baureferat strebt zwar "Verbesserungen der Radfahrverbindung in der Oberföhringer Straße" an, heißt es in einem Antwortschreiben. In den weiteren Passagen relativiert die Stadtverwaltung diese Aussage jedoch: So sei die Stadt nicht im Besitz aller für einen durchgängigen Radweg erforderlichen Grundstücke. Und eine Verhandlung mit den jeweiligen Grundeigentümern könne nur punktuell Besserung versprechen.

Immer wieder sei von der Stadt zu hören, dass sie die Idee toll finde, sagte Tscheu, es dann aber über Jahre nicht schaffe, Grund zusammen zu bekommen - "das hat uns schon geärgert". Deshalb will sich der BA mit der Antwort des Referats nicht zufriedengeben und eine neue Option zur Diskussion stellen: einen Radweg mit unterbrochener Markierung, also ohne durchgezogene Linie. Aus verkehrsrechtlicher Sicht dürfen bei dieser Variante Autofahrer den Fahrradstreifen mit befahren, zusätzliche Flächen neben der bestehenden Straße wären also nicht nötig. Beispiele dafür gibt es etliche, eines davon liegt nur einen Steinwurf entfernt in der Mauerkircherstraße.

Ob das jemals für die Oberföhringer Straße gelten wird, daran hegt Tscheu inzwischen selbst große Zweifel: "Wir werden wieder ein Schreiben losschicken und wieder zu hören kriegen, dass sich die Stadt das überlegen muss."

© SZ vom 20.02.2017 / johi - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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