Bogenhausen:Lösung in Sicht

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Einzelhändler soll Post-Center an der Ismaninger Straße ersetzen

Von Johannes Hirschlach, Bogenhausen

Die Pläne der Deutschen Postbank AG, ihr Finanzcenter an der Ismaninger Straße 136 zum 1. Juli 2017 zu schließen, stößt bei Lokalpolitikern auf heftigen Widerstand: In der jüngsten Zusammenkunft des Bezirksausschusses (BA) Bogenhausen machten die zwei größten Fraktionen - CSU und SPD - in je einem Antrag ihrem Ärger über die Streichmaßnahme Luft. In beiden Papieren ergeht an die Stadt München die Forderung, sich für den Erhalt der Filiale stark zu machen. Darüber hinaus will die SPD am kommenden Samstag, 18. Februar, zwischen 10 und 13 Uhr vor der Zweigstelle der Bank Unterschriften sammeln, damit in der Nähe Ersatz geschaffen wird. Das betroffene Finanzcenter übernimmt auch Dienstleistungen für die Deutsche Post, wie die Annahme und Ausgabe von Briefen und Paketen.

Noch vor einer Woche hatte sich die Münchner Pressestelle der Deutschen Post optimistisch gezeigt, einen anderen Kooperationspartner als die Postbank in der Umgebung auftreiben zu können. Das scheint dem Unternehmen inzwischen gelungen zu sein. Der Landtagsabgeordnete mit BA-Mandat, Robert Brannekämper, der sich zusammen mit dem Bundestagsabgeordneten Wolfgang Stefinger (beide CSU) an Verantwortliche der Post gewandt hatte, erklärte auf SZ-Anfrage, die Post stehe mit einem ansässigen Einzelhändler "kurz vor Vertragsabschluss". Dieser Partner könne die Aufgaben der bisherigen Post-Vertretung übernehmen. Erwin Nier, Pressesprecher der Deutschen Post, will das nicht explizit bestätigen, stößt jedoch ins selbe Horn: "Wir sind in guten Gesprächen mit einem möglichen Partner."

"Ziel erreicht", meldete Brannekämper entsprechend seinen BA-Kollegen in der Sitzung, der Post-Standort an der Ismaninger Straße werde nicht ersatzlos entfallen - was jedoch nicht alle zufrieden stellte: "Die sozialen Belange werden hier mit Füßen getreten", sagte SPD-Sprecherin Karin Vetterle und bezog sich damit auf Senioren und gehbehinderte Menschen, die zum Abholen ihrer Päckchen lange Wege zu den verbleibenden Postbank-Filialen, zum Beispiel am Ostbahnhof, auf sich nehmen müssten. Es sei nämlich unklar, ob der Ersatzstandort eines Einzelhändlers genug Lagerfläche für die vielen Pakete biete.

Das mag auch Post-Sprecher Nier nicht in Abrede stellen. In welcher Form ein Kooperationspartner Päckchen annehmen und ausgeben könne, hänge ganz von dessen Lagerkapazität ab. Jedoch, das beteuert er, wolle man den Service nicht verschlechtern. Ließe sich zudem in der Nähe eine Grundfläche für eine DHL-Packstation auftreiben, sei auch das einer Überprüfung wert.

© SZ vom 17.02.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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