Bogenhausen:Fußgänger sehen weiterhin rot

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Verkehrsbehörde stellt Ampeln trotz Bürgerbeschwerden nicht um

Die Unterstützung war groß, der Erfolg ist gering: Die Bürgerversammlung Bogenhausen hat vergangenen Herbst einstimmig gefordert, Ampelschaltungen an Straßenbahnhaltestellen zu überprüfen. Die seien nicht auf die Bedürfnisse der Fußgänger abgestimmt, lautete der Vorwurf. Jetzt hat das Kreisverwaltungsreferat (KVR) seine Untersuchungen abgeschlossen, und das Ergebnis lautet: Es bleibt alles so, wie es ist.

Dem Antragsteller ging es um die Haltestellen Herkomerplatz und Arabellastraße. Dort stünden die Straßenbahn-Fahrgäste endlos an der roten Fußgängerampel, ehe sie zur Haltestelle gehen könnten, kritisierte er. "Das heißt, es fahren ein bis zwei Trambahnen durch, bis die Ampel endlich auf grün schaltet", erklärte er in dem Antrag. Notwendig sei "eine höhere Priorisierung der Fußgänger". Das aber kann das KVR nicht versprechen, vor allem aus Sicherheitsgründen. Die Übergänge an beiden Enden der zwei Haltestellen seien nicht nur für Fahrgäste gedacht, die zum Bahnsteig wollen, sondern auch für Fußgänger, die die andere Seite der vierspurigen Englschalkinger beziehungsweise Bülowstraße erreichen wollen und dazu die Gleise überqueren müssen. Ein Grün-Signal müsste also immer für die gesamte Fußgängerfurt gelten mit der Folge, dass die Tram zwischen den Querungen an den beiden Enden der Haltestelle gefangen wäre und warten müsste, bis das Fußgängersignal wieder rot zeigt.

Nur jeweils eine Fahrtrichtung bis zum Bahnsteig für Fußgänger freizugeben, komme nicht in Frage, teilt das KVR mit. "Erfahrungsgemäß sind zwei verschiedene Schaltungsweisen einer mehrteiligen Querung für Fußgänger schwerer zu begreifen." Viele würden dann auch das Rotsignal für die andere Straßenhälfte und die Gleise selbst "missachten oder gar nicht erst registrieren", von den Radfahrern ganz zu schweigen, die warten müssten, während die Fußgänger losgehen dürften. Außerdem, so das KVR, würden auch noch die Bemühungen um die Straßenbahnbeschleunigung konterkariert. "Bei allem Verständnis für das punktuelle Ärgernis von Menschen, die ,ihre' Trambahn knapp nicht erreichen können", - die Forderung der Bürgerversammlung lasse sich nicht realisieren. "Es kann nur die Empfehlung ausgesprochen werden, ein, zwei Minuten früher zur Haltestelle aufzubrechen."

© SZ vom 12.04.2017 / ust - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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