Bogenhausen:Durch das Unendliche

Der Oloid - eine Hommage an Paul Schatz im Kunstraum

Es ist ein wunderbares Gefühl, wenn man diesen glänzenden, geschmeidigen Körper in der Hand wiegt. Es scheint so, als passte er sich der Handfläche an. Und legt man ihn auf einen geraden Untergrund, bewegt ihn, rollt er sich über seine gesamte Oberfläche ab. Oloid heißt jener Körper, den der Künstler und Mathematiker Paul Schatz (1898-1979) erfand. Das Prinzip des umstülpbaren Würfels faszinierte ihn, und er versuchte die Gesetzmäßigkeiten umzuwandeln in kinetische Bewegungsabläufe. "Wenn man etwas umstülpt, wenn man einen Würfel umstülpt und exakt jeden Punkt des Würfels verfolgt, geht man durch das Unendliche, durch den Kosmos, man bewegt alles", sagt Paul Schatz.

Nun haben sich viele Künstler in ihren Werken, Editionen und Serien mit dem Thema "Umstülpung" beschäftigt. Künstler wie zum Beispiel Olafur Eliasson. Als künstlerische Gestaltungsmittel nützt er Licht, Luft und Wasser und münzt sie um zu Inszenierungen physikalischer Phänomene. Eine Hommage an Paul Schatz ist die Ausstellung "Umstülpung" im Kunstraum Bogenhausen, Ismaninger Straße 106. Vernissage ist dort an diesem Freitag, 2. Dezember, 19 Uhr. Zu sehen sind unter anderem Arbeiten von Angelika Bartholl, Volker Behrend Peters, Marcus Berkmann, Olaf Probst und Stefanie Unruh. Wie weit die Faszination des Oloids Paul Schatz in seinem Denken getragen hat, wird der Enkel des Künstlers, Tobias Langscheid, am Vernissage-Abend vertiefen.

Zu sehen ist die Schau bis 16. Dezember, Montag bis Freitag von 15 bis 19 Uhr. Finissage, 16. Dezember, 19 Uhr.

© SZ vom 02.12.2016 / ole - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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