Bezirksausschuss:Kosmetik abgelehnt

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Minna-Thiel-Betreiber erhalten keinen Zuschuss für Graffiti

Dass die Mitglieder im Maxvorstädter Bezirksausschuss (BA) keine Fans des Minna-Thiel-Projekts vor der Filmhochschule sind, haben sie in der Vergangenheit schon öfter unter Beweis gestellt. In der Sitzung am Dienstagabend wurde das noch einmal deutlich. Anlass war ein Antrag der Betreiber des Kulturprojekts, sie erhofften sich einen Zuschuss von 1950 Euro zur "Gestaltung der Minna Thiel durch Street Art Künstler". Doch die Bürgervertreter lehnten dieses Gesuch einstimmig ab. Auch ein Kompromissvorschlag aus dem zuständigem Unterausschuss, der eine etwas geringere Unterstützung von 1500 Euro vorsah, fand keine Mehrheit.

Die BA-Mitglieder begründen ihre Entscheidung damit, dass ihnen die kommerzielle Komponente bei Minna Thiel zu hoch sei, um das Projekt noch zusätzlich mit öffentlichen Geldern zu fördern. Auch führte der BA-Vorsitzende Christian Krimpmann (CSU) an, dass ihm eine Unterschriftensammlung von etwa 30 Anwohnern vorliege, die sich gegen den Standort an der Gabelsbergerstraße aussprechen, weil das Projekt "nicht ins Viertel passt". Diese Liste werde er in die Juli-Sitzung mitbringen, sagte Krimpmann. Ein anderer Punkt aber zog die heftigsten Reaktionen nach sich, nämlich dass die Betreiber lediglich 50 Euro als Eigenmittel ansetzten. Als "unverschämt" empfanden das mehrere Lokalpolitiker. In der offiziellen Begründung liest sich das ein wenig abgeschwächter: Es sind "zu wenig Eigenmittel" eingebracht.

Dabei hätte eine schönere Außenansicht vielleicht bewirkt, das Stadtteilgremium zumindest ein bisschen mit Minna Thiel zu versöhnen, das ja für die nächsten drei Jahre vor der Filmhochschule genehmigt ist. Die SPD-Fraktionssprecherin Katharina Blepp erklärte, dass die Street-Art-Bemalung letztlich auf eine ihrer Ideen zurückgehe. Sie habe damals vorgeschlagen, Künstler der Kunstakademie in die Gestaltung des Minna-Thiel-Projekts einzubeziehen. Doch "so wie es jetzt ist, ist es etwas unwürdig an diesem Ort."

© SZ vom 14.06.2018 / kors - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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