Bezirksauschuss:Viel Aufwand, kein Mehrwert

Geschlechterspezifische Statistik für Zuschüsse abgelehnt

Rosemarie Buchner, Frauenbeauftragte des Bezirksauschusses (BA) Milbertshofen-Am Hart und Mitglied der Fraktion Freie Wähler/ÖDP, möchte genau wissen, wer von den Zuschüssen profitiert, die der BA vergibt. Sind es mehr Jungen oder Mädchen, mehr Männer oder Frauen? Es sei wichtig, so erläutert Buchner im Antrag, dass die Antragsteller und Antragstellerinnen für diese Thematik sensibilisiert würden. Vielleicht hätten dann auch mehr Mädchen und Frauen Mut, Zuschussanträge zu stellen.

Für geschlechterspezifische Projekte zu sensibilisieren - das sei richtig, darin war sich das Gremium einig. Sinnvoll ja, aber wie könnte ein gleichstellungsorientiertes Budget in der Praxis aussehen? Der BA habe bei den Anträgen und Budgetanfragen, so machte Erich Tomsche (CSU) deutlich, noch nie einen Unterschied gemacht. Man prüfe die Richtlinien, danach werde entschieden. Was man am Ende mit der Klarheit anfangen solle, ob mehr Frauen oder Männer Geld bekommen hätten, erschließe sich ihm nicht. "Wer soll das auswerten? Das Ganze macht doch mehr Arbeit, als dass es etwas bringt", so Tomsche. Auch die FDP stellte die Frage der "Sinnhaftigkeit" und der "Praktikabilität". Das sei doch "obsolet". Bei weitem noch nicht, erklärte Bianca Hegmann (Bündnis 90/Die Grünen). Sonst würden solche Anträge ja nicht formuliert werden. Auch könnte ein gezielter Antrag für Frauen anderen Frauen Mut machen, selbst einen Budget-Antrag zu stellen, betonte Rosemarie Buchner. Der BA lehnte den Antrag ab.

© SZ vom 08.12.2017 / ole - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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