Prozess:Frau betrügt Freund um 30 000 Euro

Lesezeit: 2 min

  • Katja L. steht vor dem Amtsgericht München, da sie ihren Freund um fast 30 000 Euro betrogen haben soll.
  • Ein Teil des Geldes hatte er ihr geborgt. Sie hatte ihm allerdings versichert, dass sie das Geld von der Frau von Fußballer Thomas Müller bekommen würde.
  • Diese hat vor Gericht ausgesagt, Katja L. kein Geld zugesagt zu haben.

Von Stefan Galler

Es geht um Urkundenfälschung, Computerbetrug und um ein Darlehen in Höhe von 16 000 Euro, für das angeblich die Frau eines Fußball-Nationalspielers gebürgt hat, das jedoch nie zurückgezahlt wurde. Vor dem Amtsgericht München stand am Freitag Katja L. aus Oberhaching unter Anklage. Florian S., 29, als Fußballtrainer einst für die SpVgg Unterhaching, FC Deisenhofen und die FT Starnberg tätig, wirft der 25-Jährigen vor, sich sein Vertrauen erschlichen, ihn um fast 30 000 Euro erleichtert und dabei teils skurrile Tricks angewandt zu haben.

Der größte Teil des Geldes, die erwähnten 16 000 Euro, hatte S. ihr im Dezember 2012 geborgt. Er überwies den Betrag an eine Gerichtsvollzieherin, um die Verbindlichkeiten der jungen Frau, die zu diesem Zeitpunkt noch nicht seine Lebensgefährtin war, zu begleichen. L. habe damals angegeben, dass die Ehefrau des Fußball-Nationalspielers Thomas Müller den Betrag per Darlehen zur Verfügung stellen, sie also das Geld von Florian S. nur übergangsweise benötigen würde.

Die Fußballergattin hatte Katja L. kein Geld zugesagt

Die Fußballergattin gab als Zeugin vor Gericht an, L. zwar seit Kindertagen zu kennen und früher mit ihr befreundet gewesen zu sein - "jetzt nicht mehr" -, jedoch niemals von ihr um Geld gebeten worden zu sein. Dann und wann sei man gemeinsam einkaufen gewesen, "Kleinigkeiten, Schuhe, nichts, was schwierig wäre", sagte Thomas Müllers Frau. In den Fall involviert worden sei sie erst, als Florian S. sie via Facebook kontaktierte und nachfragte, ob sie L. tatsächlich den Betrag zugesichert habe, was sie ihm gegenüber verneinte.

Reaktionen zur Bayern-Niederlage
:"Es bringt jetzt nichts, zu lamentieren"

Thomas Müller hofft auf eine "Fußball-Sensation im Rückspiel", Manuel Neuer glaubt nicht mehr recht an das Finale. Und Barcelona-Torhüter ter Stegen hat Mitleid mit dem Gegner.

Um seiner Forderung, das Geld zurückzuzahlen, nicht nachkommen zu müssen, habe Katja L. laut Florian S. ihm dann vorgegaukelt, dass für ihn aus Dubai ein lukratives Trainer-Angebot vorliege - weshalb S. der Angeklagten weiterhin vertraute. Er kündigte sogar seinen Job als Krankenpfleger und sagte Klubs ab, die ihn als Trainer wollten.

Sie habe es nur auf Geld abgesehen

Sie habe dann im Februar 2013, die beiden waren mittlerweile ein Liebespaar, begonnen, mit seiner EC-Karte Geld abzuheben; zunächst mit Billigung von Florian S., später auf eigene Initiative. Selbst nach einem Wechsel der EC-Karte habe sie sich den neuen Pin-Code besorgt und weitergemacht. Nachdem sie insgesamt 11 800 Euro abgehoben habe, sei ihm klar geworden, dass sie es nur auf sein Geld abgesehen hatte. Weil S. vor Gericht nicht mehr genau bezeugen konnte, welche Abhebungen er bewilligt hatte, wurde das Verfahren auf 1. Juli vertagt.

Lediglich in einem Punkt der Anklage zeigte sich Katja L. geständig: Sie hatte sich 2012 in einem Handtaschengeschäft mit einer von ihr gefälschten Immatrikulationsbescheinigung beworben, um einen Job als studentische Hilfskraft zu bekommen.

© SZ vom 09.05.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: