Berg am Laim:Umeinander kümmern

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Sie freut sich: Beate Erdmann, die Leiterin des neuen Einwohnertreffs, in bester Gesellschaft. (Foto: Catherina Hess)

Einweihung des Bewohnertreffs an der Westerhamer Straße

Von Renate Winkler-Schlang, Berg am Laim

Ein Abenteuer sei es, sagt Beate Erdmann, einen Bewohnertreff einzurichten. Sie habe sich mit großer Motivation und vielen Ideen eingelassen auf dieses Abenteuer, erzählte sie bei der offiziellen Eröffnung des Treffs Westerhamer Straße 14. Es ist eines dieser flachen Gebäude, in denen früher kleine Läden das Quartier versorgten. In diesem Fall aber war dort früher das Archiv der städtischen Wohnungsbaugesellschaft Gewofag untergebracht. Es zog eigens um aufs Siemens-Gelände in Neuperlach, um übergangsweise der Mittagsbetreuungsgruppe "Bunte Knöpfe" ein Dach zu gewähren, bis die Grafinger Schule saniert war. Nun stehen die großzügigen Räume der Nachbarschaft rund um den Piusplatz zur Verfügung.

Und sie werden offensichtlich angenommen. Die Wände schmückt gerahmte Kunst, die im Kreativtreff entstanden ist. Fotos der ersten Aktivitäten sind zu sehen: Caritas Nähstube, Internationale englische Spielgruppe, Walking, Hausmeisterfrühstück. Erdmann erzählt noch von Kochen mit der "Tafel", von Bauchtanz, einer senegalesischen Trommelgruppe.

Maria Manibog ist eine der Besucherinnen. Sie lebt allein, ist froh, wenn sie nun regelmäßig jemanden zum Reden findet. Natürlich habe sie einen Kuchen fürs Eröffnungsbuffet mitgebracht, sagt sie. Erdman freut sich, dass die Bewohner sich nun mehr umeinander kümmern. Sie hat anfangs eine Befragung gemacht, dabei etwa festgestellt, dass einige die schweren Einkäufe nicht mehr alleine tragen können. Weil aber jeder so aktiv bleiben soll wie möglich, gehen die Älteren weiter selbst zum Supermarkt. Doch der bietet dank Erdmanns Fürsprache jetzt eine Unterstellmöglichkeit im Kühlhaus, bis eine rüstige Bewohnerin dann alles mit dem Auto holt.

Getragen wird der neue Bewohnertreff von Mag's & More, früher Aktionswerkstatt G'sundheit. Deren Geschäftsführerin Eva Bruns wünschte der Einrichtung alles, was mit G wie Gesundheit beginnt: Glück und genug Geld, gute Kontakte und große Freude. Der Treff sei da für alle Altersgruppen, Kulturen und Interessen. Ihr Wunsch sei, die Leitung dauerhaft zu sichern: "Es läuft nicht von alleine, Räume zu belegen", erklärte sie. Bernd Schreyer vom Amt für Wohnen und Migration erklärte, der Stadtrat bemühe sich hier um eine Lösung. Der Treff an der Westerhamer Staße sei der 37. stadtweit - und jeder sei wichtig. Daniel Huck von der Gewofag erklärte, sechs lägen in Berg am Laim und Ramersdorf: "Und alle werden rege genutzt."

© SZ vom 09.05.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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