Berg am Laim:Schöner arbeiten

Lesezeit: 2 min

Auf dem Temmler-Gelände entsteht eines der modernsten und lebendigsten Büro- und Gewerbeviertel der Stadt

Von Alfred Dürr, Berg am Laim

Bisher hat kaum jemand das brachliegende Industrieareal der ehemaligen Temmler-Werke im Bereich Berg-am-Laim-Straße, Weihenstephaner Straße und Levelingstraße wahrgenommen. Nach dem Anspruch der Investoren soll aus diesem Quartier eines der modernsten und lebendigsten Büro- und Gewerbeviertel der Stadt werden. Einen Namen gibt es jetzt auch schon für das Projekt: "Die Macherei". Das soll zum Ausdruck bringen, dass dort ein 24-Stunden-Anziehungspunkt mit einer Mischung aus Start-up-Unternehmen und etablierten Firmen, zwei Hotels, Geschäften und Gastronomiebetrieben entsteht. Baubeginn soll Ende des Jahres sein, 2019 rechnet man mit der Fertigstellung.

Im Sommer vergangenen Jahres waren die ersten Pläne für das Temmler-Areal präsentiert worden. Nun haben Ferdinand Spies von Art Invest Real Estate und Guido Prummer von Accumulata Immobilien ihre Vision von einer "coolen Location mit hippen Bürowelten" konkretisiert. Inzwischen hat auch ein Architektenwettbewerb stattgefunden, bei dem sich auf den ersten drei Plätzen international renommierte Büros behaupteten: HWKN Hollwich Kushner aus New York, Henning Larsen Architects aus Kopenhagen und MSM Meyer Schmitz-Morkramer, Köln/Frankfurt. Außerdem dabei ist das Münchner Büro OSA Ochs Schmidhuber Architekten, das sowohl eines der Gebäude plant als auch für den städtebaulichen Entwurf zuständig ist.

Um einen zentralen Platz, den die Schweizer Landschaftsarchitekten des Büros Studio-Vulkan gestalten, gruppieren sich insgesamt sechs Bauten mit differenzierten Höhen sowie farblich und materiell verschieden ausgeprägten Erscheinungsformen. "Das wird alles andere als ein Standard-Produkt", sagt Ferdinand Spies.

Wenn man anspruchsvolle Mieter für ein Gebiet gewinnen wolle, das sich etwas außerhalb der begehrten Innenstadtlagen befindet, müsse man bei der Architektur und der Gestaltung des Umfeldes etwas bieten. Spies nennt hier zum Beispiel flexible Loft-Büros, Fitness-Einrichtungen oder Dachgärten. Ein wenig fühlt man sich an das Konzept für das nicht weit entfernte Werksviertel erinnert.

"Die Macherei" will sich bewusst an typischen früheren Industriegebieten in Städten wie New York, Kopenhagen oder Hamburg orientieren, sagt Guido Prummer von der Accumulata. Diese Bereiche hätten sich in den vergangenen Jahren zu den lebendigsten und urbansten Bezirken dieser Metropolen entwickelt. In Berg am Laim könne ähnliches passieren: "Wir wollen da keine klassischen Büromaschinen."

Ein wichtiger Aspekt ist für die Investoren, dass auch die Nachbarn das Quartier nutzen könnten - die Hälfte des Areals soll für die Öffentlichkeit zugänglich sein. "Bisher war das Gebiet verschlossen und hatte eher einen burgähnlichen Charakter", sagt Prummer. Auf dem zentralen Platz könnten Veranstaltungen stattfinden, diverse Gastronomieangebote sollen auch nach Büroschluss zur Verfügung stehen. Der Bezirksausschuss fordert allerdings, auch Wohnungen auf dem Areal zu bauen. Das aber lehnen die Investoren ab, es handele sich um ein reines Gewerbegebiet.

Art Invest und Accumulata starten ihr Projekt, für das sie eine dreistellige Millionensumme aufwenden, ohne bereits mit festen Mietzusagen aufwarten zu können. Das zeigt, wie überzeugt sie vom Erfolg "Der Macherei" sind. Man habe Vertrauen in den Münchner Markt und in Berg am Laim, heißt es. Das Konzept sei herausragend und das Gebiet sei über Straßen sowie den öffentlichen Nahverkehr bestens erschlossen.

© SZ vom 26.01.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: