Berg am Laim:Schön geworden

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Nach den bisherigen Auszeichnungen freut sich die Wohnungsbaugesellschaft GWG jetzt über eine Belobigung beim Deutschen Städtebaupreises 2016 - "ein geschickter Entwurf, eine interessante neue städtebauliche Komposition"

Von hubert grundner, Berg am Laim

Für das Neubauprojekt entlang der Bad-Schachener-Straße in Berg am Laim hat die städtische Wohnungsbaugesellschaft GWG mittlerweile die dritte Auszeichnung eingeheimst: Zum "Deutschen Bauherrenpreis Neubau 2016" und dem "Preis für Baukultur 2016" kam nun noch eine Belobigung bei der Preisverleihung des "Deutschen Städtebaupreises 2016" hinzu, verliehen in Hannover.

Der Bezug der 66 geförderten Wohnungen an der Bad-Schachener-Straße im Dezember 2014 markierte den Abschluss der Sanierungsarbeiten in der sogenannten Maikäfersiedlung. Innerhalb von 20 Jahren hat die GWG nach eigenen Angaben in mehreren Bauabschnitten insgesamt 950 Wohnungen errichtet. "Der ursprüngliche Charakter der Siedlung mit ihren gewachsenen Strukturen, dem alten Baumbestand, den Mietergärten und den günstigen Mieten blieb erhalten", heißt es in der Mitteilung weiter. Die Bad-Schachener-Straße selbst werde als Ein- und Ausfallstraße am Rande der Kernstadt überwiegend in der Bewegung wahrgenommen. Bei der Neugestaltung dieses Raums achtete das Büro Florian Krieger Architektur und Städtebau GmbH auf die Gliederung und Rhythmisierung der straßenbegleitenden Bebauung durch Staffelung und Fassadeneinschnitte. Die unterschiedlichen Höhen der Gebäude erlaubten eine ausreichende Besonnung der nördlichen Gebäudeteile und ermöglichten durch den Einbau von Glasschirmen trotz der hohen Lärmbelastung durch den Straßenverkehr ein schallgeschütztes Wohnen.

Gelungene Umsetzung: Die Jury sieht "den ursprünglichen Charakter der Siedlung mit ihren gewachsenen Strukturen" erhalten. (Foto: privat)

Im östlichen Gebäudeteil, in unmittelbarer Nähe zur U-Bahn, wurde ein Gebäudeteil nur für Bewohner, die auf einen Rollstuhl angewiesen sind, erstellt. Die Zugänge wurden mit elektrisch zu öffnenden Türen ausgestattet, die Fenster lassen sich bequem im Sitzen bedienen, und in der Tiefgarage gibt es spezielle Auto-Stellplätze für Rollstuhlfahrer. Landschaftsarchitektin Irene Burkhardt gestaltete die Innenhöfe mit Spielplatzkonzepten für Kinder verschiedenen Alters. Die barrierefreien Durchgänge von den Straßenräumen in die Höfe wurden so ausgeführt, dass der Straßenlärm nicht in den Innenbereich gelangt. Vor allem bei Familien, so die GWG, seien die Innenhöfe sehr beliebt und ein Ort für Begegnung und Aufenthalt.

Eine Belobigung für die Wohnungsbaugesellschaft GWG beim Deutschen Städtebaupreis 2016 gab es für die gelungene Siedlung in Berg am Laim. (Foto: privat)

Über das Projekt an der Bad-Schachener-Straße urteilte die Jury: "Die Besonderheit der neuen Wohnbebauung entlang der Bad-Schachener-Straße in München liegt in der konsequenten städtebaulichen und architektonischen Reaktion auf die negativen Einflussfaktoren des Standortes. Die sehr große Lärmbelästigung durch den Verkehr auf der Bad-Schachener-Straße und die ungünstige Nord-Süd-Lage der Wohnzeilen entmutigten die Bauherren und Architekten des Projektes nicht, ganz im Gegenteil: Aus diesen widrigen Umständen des Ortes heraus konnten sie durch einen geschickten Entwurf eine interessante neue städtebauliche Komposition entstehen lassen, die zudem noch positiv auf das dahinterliegende Stadtviertel ausstrahlt."

Seit mittlerweile 35 Jahren dient der Deutsche Städtebaupreis - nach eigenem Verständnis - der Förderung einer zukunftsweisenden Planungs- und Stadtbaukultur. Er wird ausgelobt von der Deutschen Akademie für Städtebau und Landesplanung und von der Wüstenrot-Stiftung gefördert. Mit dem Deutschen Städtebaupreis werden städtebauliche Projekte prämiert, die sich durch nachhaltige und innovative Beiträge zur Stadtbaukultur auszeichnen. Dabei sollen die Projekte den aktuellen Anforderungen an zeitgemäße Lebensformen ebenso Rechnung tragen, wie den Herausforderungen an die Gestaltung des öffentlichen Raumes, dem sparsamen Ressourcenverbrauch sowie den Verpflichtungen gegenüber der Orts- und Stadtbildpflege.

© SZ vom 05.10.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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