Berg am Laim:Kampf um jeden Stellplatz

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In der Bad-Kissingen-Straße darf weiter beidseitig geparkt werden

Von renate winkler-schlang, Berg am Laim

Bisher hat es immer irgendwie geklappt, behaupten die Anlieger. Doch Müllkutscher hatten mit der engen und beidseitig beparkten Bad-Kissingen-Straße in der Berg am Laimer Maikäfersiedlung offenbar ein so großes Problem, dass sie ein einseitiges Halteverbot forderten. Zu oft hatten sie mehrere Versuche gebraucht, die Sackgasse anzufahren, mussten die Tonnen auch schon mal voll zurücklassen. Mit der Forderung aber hatte der Bezirksausschuss (BA) ein Problem, kennt er doch die prekäre Parksituation in der Siedlung, verstärkt durch den einen oder anderen U-Bahn-Fahrgast, der sein Auto dort abstellt. Man suchte den Kompromiss und rief zum Ortstermin. Die Einigung sieht nun vor, dass an den Straßenrändern weiterhin beidseitig geparkt werden darf und die Anlieger selbst darauf achten, dass alle schön in Reih und Glied stehen. Zudem wird vorne an der Einfahrt eine Zickzacklinie aufgemalt, sodass die Mülllaster besser um die Kurve kommen. Ein Schild "Anlieger frei" soll ferner Fremdparker abschrecken. Bisher war jedoch auch der kleine Wendehammer unzulässigerweise zugeparkt. Die Anlieger jedoch verweisen darauf, dass zum einen auch diese Parkplätze nötig seien, dass erst kürzlich dennoch ein Rettungswagen dort wenden konnte und dass auch ohne parkende Autos ein langes Feuerwehrauto Probleme hätte. Der Bezirksausschuss-Vorsitzende Robert Kulzer (SPD) sah das ein und will die Feuerwehr zu einem Probe-Wenden bitten.

In der parallelen Heilbrunner Straße ist die Situation identisch, doch bisher hatte den BA die Halteverbotsanfrage für diese Straße noch nicht erreicht. Dennoch waren vorsorglich eine Menge Anlieger zur Sitzung gekommen, um notfalls für jeden Parkplatz zu fighten. Doch auch sie rannten offene Türen ein: Ein Jahr lang soll nun die Situation beobachtet werden.

Rechtlich nicht möglich ist es, mit einer Markierung die Autos so weit auf den Bürgersteig zu drängen, dass die Fahrbahnbreite wieder locker ausreicht. Dies hatten Anlieger vorgeschlagen mit dem Argument, dass in dieser Anliegerstraße ohnehin alle auf der Fahrbahn gehen. Die Bürger hatten zudem behauptet, die Müllabfuhr komme nicht mehr durch, weil sie neue, breitere Wagen habe - was diese bestritt. Der BA jedoch war sich sicher, dass auch die Anlieger-Autos nicht mehr schmal seien wie ehedem. Umso wichtiger wird nun strikte Park-Disziplin sein, sonst kommen doch noch die Halteverbotsschilder für eine Straßenseite. Hier käme der Abfallwirtschaftsbetrieb den Anliegern etwas entgegen, statt Montag bis Freitag 7 bis 14 Uhr wäre er auch mit 9 bis 14 Uhr zufrieden.

© SZ vom 27.06.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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