Alle jammern: schnelles Internet nur innerhalb des Mittleren Rings, außerhalb ein Ausbau auf Raten. Surfen im Schneckentempo. Die Maikäfersiedlung jedoch dürfte nun bald eine Insel der seligen Schnell-Surfer werden. Die Eigentümerin der meisten Wohnungen in der Siedlung nördlich der Bad-Schachener-Straße, die städtische Wohnungsbaugesellschaft GWG, startet ein "Pilotprojekt zur Grundversorgung mit Internet". 630 Haushalte werden nach und nach mit Glasfaser verkabelt. Die ersten 400 an der Echardinger-, der Krumbad- und der Bad-Schachener-Straße können sich bereits jetzt dafür anmelden, im Rahmen von Infoveranstaltungen erfahren sie die Details.
Das kostenlose Angebot, das die GWG mit ihrem Kooperationspartner, der Firma Neumaier, Hegmann & Co, realisiert, sieht eine Download-Geschwindigkeit von drei Megabits pro Sekunde vor, was für den alltäglichen Gebrauch ausreichend sei. Es bestehe aber für die Mieter - sowohl in den geförderten wie auch in den frei finanzierten Wohnungen - die Möglichkeit, diese Grundversorgung aufzustocken: "Hierfür hat M-net einen entsprechenden GWG Vorteilstarif zur Verfügung gestellt", heißt es in einer Presseinformation der GWG. Allen Bevölkerungsgruppen den Zugang zu ermöglichen - dieses Ziel verfolge die GWG, so die Geschäftsführer Hans-Otto Kraus und Dietmar Bock.
Pressesprecher Michael Schmitt erklärt, man sei selbst gespannt auf die Resonanz, mancher Mieter habe sicher auch schon privat technisch aufgerüstet. Die Maikäfersiedlung habe man für das Projekt ausgesucht, weil dort, anders als etwa am Harthof, alle Sanierungsmaßnahmen abgeschlossen seien.
Die Nachricht über das Pilotprojekt fand sofort Resonanz: Die junge Bürgerinititative "Glasfaserausbau München - Schnelles Internet für alle Münchner" erhob per Pressemitteilung die Forderung: "Glasfaser-Internet nicht nur für GWG-Wohnungen, sondern für alle Stadtteile" und verwies auf ihre Online-Petition.