Berg am Laim:Eine Frage des Platzes

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Engagierte Debatte zum Thema Parkraumbewirtschaftung

Auf den Straßen in Berg am Laim steigt der Druck, Parkplätze sind vielerorts Mangelware. Ob Parkraumbewirtschaftung wie in der Innenstadt Abhilfe schaffen kann, oder das Problem nur "um ein, zwei Ampeln weiter nach draußen verlegt" wird, wie es die CSU sieht, darüber wurde im Bezirksausschuss Berg am Laim bei der jüngsten Sitzung engagiert debattiert.

2009 hatte das Gremium ein solches Angebot der Stadt für ein eng umgrenztes Gebiet innerhalb sowie östlich des Mittleren Rings noch abgelehnt. Jetzt war die Mehrheit durchaus geneigt, wenigstens untersuchen zu lassen, an welchen Orten wie viele Garagenplätze auf wie viele Auto kommen und an welchen Stellen Pendler, Arztbesucher oder Einkaufende gerne parken. Aktuelle Zahlen könnten die Grundlage sein für eine ernsthafte Diskussion, fanden SPD und Grüne. Ein Automatismus hin zum Parkwapperl werde durch eine solche Voruntersuchung nicht in Gang gesetzt. Genau das aber fürchtete die CSU: Parkraummanagement könne ohnehin nicht die Lösung sein, sondern nur ein "Herumdoktern an Symptomen"; vielmehr müsse man langfristig über Anwohnertiefgaragen oder über die Attraktivität von Park & ride-Plätzen am Stadtrand nachdenken, so Fabian Ewald (CSU).

Der Verkehrsausschuss-Vorsitzende Hubert Kragler (Grüne) stimmte der CSU im Prinzip zu: "Parkraummanagement ist nicht das Allheilmittel", dennoch könnten Zahlen nützlich sein. Der BA-Vorsitzende Robert Kulzer (SPD) erinnerte daran, schon über eine München-Maut nachgedacht zu haben. Im Moment sei er für eine Voruntersuchung zum Parkraummanagement: "Das heißt nicht, dass wir es dann haben wollen müssen. Wir müssen den zweiten Schritt nicht gehen. Wir sind da ganz souverän und entspannt." Zu bedenken sei aber zum Beispiel, dass die kommunale Verkehrsüberwachung nur noch in bewirtschafteten Zonen die Falschparker aufschreibe. Gehört habe er ferner, dass die Investoren des neuen Baugebietes Baumkirchen-Mitte große Befürchtungen hegten, dass ihre kleinen Erschließungsstraßen verstopft werden könnten von Pendlern, die am Bahnhof Berg am Laim in die S-Bahn umsteigen.

Am Ende stimmte die Mehrheit für eine Voruntersuchung im Hinblick auf eine mögliche Parkraumbewirtschaftung, die CSU und Brigitte Schulz (Grüne) votierten dagegen. Die Befürworter der Voruntersuchung wollen jedoch einen größeren Umgriff, als die Stadtverwaltung von sich aus vorgeschlagen hat. Die Stadt wollte nur westlich von Innsbrucker Ring, Schlüsselberg- und Weihenstephaner Straße die Lage untersuchen, die BA-Mehrheit will die Linie des Untersuchungsgebietes teilweise bis fast zur Mutschellestraße hinaus nach Osten verschieben, jedoch nicht auf ganzer Breite des Stadtteils.

© SZ vom 19.08.2016 / re - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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