Berg am Laim:Eine Frage des Lichts

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Tagsüber einladend, nachts ziemlich dunkel: Die CSU hat sich mit der Forderung nach einer Beleuchtung des Behrparks durchgesetzt. (Foto: Florian Peljak)

Bezirksausschuss stimmt mehrheitlich dafür, im Behrpark Straßenlaternen zu installieren

Von Renate Winkler-Schlang, Berg am Laim

"Es muss auch dunkle Stellen geben." Brigitte Schulz (Grüne), die Baumschutzbeauftragte des Berg am Laimer Bezirksausschusses, kämpfte vehement gegen den Antrag der CSU auf nächtliche Beleuchtung im Behrpark. "Es muss auch dunkle Stellen geben", fand auch die CSU - aber eben nicht gerade hier. Der Weg in dem Park, der sich an den Grünen Markt anschließt, sei viel frequentiert, denn er führe ins Zentrum des Stadtteils mit seinen gastronomischen und kulturellen Angeboten etwa im Pfarrsaal von St. Michael oder dem Stadtteilladen, aber auch zur Tram- und Bushaltestelle. Gerade in den dunklen Wintermonaten hätten vor allem Frauen und ältere Menschen Angst, den Park abends noch zu betreten. Man brauche das Licht ja nicht die ganze Nacht, aber doch in den Stunden vor Mitternacht und am frühen Morgen, so die Antragstellerin Angela Buckenauer. Derzeit sei der Weg für manche leider "gruselig".

Schulz jedoch blieb dabei: Sie habe im Behrpark noch keine finsteren Gestalten den Passanten auflauern sehen. Der Park sei sicher. Der Einbau von Kabeln für die Beleuchtung aber würde die Wurzeln der alten Bäume beschädigen, das Licht die Tiere, die hier ihr Refugium haben, verschrecken. Im Winter reflektiere der Schnee das Licht, sodass der Weg nicht komplett finster sei. Doch Unterstützung fand Schulz nur in der eigenen Fraktion. Auch Hubert Kragler warnte vor der Lichtverschmutzung und wies darauf hin, dass keiner den Park benutzen müsse, es gebe parallel laufende Gehwege an hellen Straßen.

Henrietta Lorko (FDP) gab zwar noch zu bedenken, dass Laternen den Behrpark zur Partyzone machen könnten. Doch als andere erklärten, die Jugend träfe sich dort auch ohne Licht, stimmte sie mit der Mehrheit für die Beleuchtung.

Der Vorsitzende Robert Kulzer (SPD) schlug vor, Bewegungsmelder zu prüfen. So würden die Tiere nicht stundenlang um ihre Nachtruhe gebracht, sondern nur kurzzeitig. Ob dass nun besser sei für die Fauna, wurde bezweifelt. Manche witzelten noch, man könne am Parkeingang einen Lichtschalter anbringen oder wie in Norwegen eine Taschenlampenausgabestation. Am Ende jedenfalls blieb es bei der mehrheitlichen Zustimmung zur Beleuchtung. Allerdings, so schloss Kulzer zum Trost für Brigitte Schulz, werde die Stadt den Antrag voraussichtlich ohnehin ablehnen. Das hatte sie auch in den vergangenen Jahren mit den Vorgänger-Anträgen getan.

© SZ vom 07.06.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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