Schwung wollte der Bezirksausschuss (BA) Berg am Laim ins Projekt "Freilegung des Hachinger Baches" bringen, doch nun äußerte sich der BA-Vorsitzende Robert Kulzer (SPD) bei der jüngsten Sitzung des Gremiums erstmals pessimistisch - was er allerdings bei der Bürgerversammlung gleich wieder relativierte.
Bekanntermaßen hat das Baureferat die Pläne seit zwei Jahren schon fix und fertig in der Schublade, um das Gewässer aus den Rohren an die Oberfläche zu holen. Die Realisierung aber verzögert sich, da drei Flächen südlich der Truderinger Straße noch immer nicht der Stadt gehören. Bisher war immer die Rede davon, es handele sich um zwei private Eigentümer und die katholische Kirche. Letztere sei bereits gesprächsbereit.
Nun hat Robert Kulzer das Geheimnis um einen der beiden anderen Eigentümer gelüftet: Es ist die Eisenbahnergenossenschaft, die nördlich der Truderinger Straße einige Wohnblöcke besitzt. Kulzer berichtete, er habe es geschafft, Vertreter der Genossenschaft und des städtischen Bau- und Kommunalreferats an einen Tisch zu holen und habe versucht, die Genossenschaftler von der Wichtigkeit des Projektes zu überzeugen. Doch deren Satzung sieht vor, dass bei einem Grundverkauf drei Viertel der Genossen zustimmen müssen, deren nächste Generalversammlung sei jedoch erst im Juni.
Frühestens dann werde man also wissen, ob sich das schöne, neue Naherholungsgebiet samt Bachlauf in der geplanten Form tatsächlich verwirklichen lassen kann - oder auch nicht. "Es kann gut passieren, dass es nicht klappt", sagte Robert Kulzer im BA. Bei der Bürgerversammlung jedoch formulierte Kulzer, er sei "nach wie vor optimistisch". Damit, so erklärte er im Anschluss auf Nachfrage, habe er unnötigen Druck auf die Eisenbahner vermeiden wollen. Der BA-Vorsitzende will nun auch mit dem anderen Eigentümer das Gespräch suchen. Die Bürger warten seit mehr als zwei Jahrzehnten auf die Freilegung des Baches.