Aubing:Kaputtgepflegt

Breite Schneisen statt schmaler Wege: Das Forstamt hat in der Aubinger Lohe aufgeräumt. (Foto: Privat)

Kritik an Maßnahmen gegen Zuwuchern in der Aubinger Lohe

In der Aubinger Lohe sieht es Siegfried Liedl zufolge "vogelwild" aus. Das Forstamt habe dort "exzessiven Wegebau" betrieben und die kiesbefestigten Pfade dabei unnötig ausgeweitet, kritisiert der Grünen-Politiker aus Aubing. Bei diesen Arbeiten seien zahlreiche Holunderbüsche, junge Erlen, Ahorne und andere Pflanzen entwurzelt und einfach mit dem Aushub in die seitlichen, an sich naturbelassenen Bereiche geworfen worden. "Besonders problematisch dabei ist, dass ausgerechnet bienenfreundliche Pflanzen rausgerissen wurden", so Liedl. Jetzt sehe es "chaotisch und überhaupt nicht dem landschaftlich geschützten Bereich angemessen aus". Ähnlich äußert sich eine Aubingerin aus der Altostraße. Sie findet es "bedenklich", dass in dem Erholungswald Wege nun auf einmal sechs bis sieben Meter breit sollen.

"Unsere Wege", erklärt dazu Wilhelm Seerieder von den Bayerischen Staatsforsten, "sind alle so breit". Sie müssten zur Holzabfuhr schwerlastfähig sein. Besonders, wenn wie seit drei Jahren der Borkenkäfer im Wald wüte und man dafür sorgen müsse, dass befallene Bäume abtransportiert würden. Zusätzlich seien die Wege von Gräben flankiert, damit das Wasser abfließe. Alle zehn Jahre würden die Wege in ihren Ursprungszustand zurückversetzt, "ein standardmäßiges Verfahren". Seerieder kann verstehen, dass Spaziergänger verwundert reagieren. Das Zuwuchern passiere langsam, die breite Trasse hingegen sei von einem Tag auf den anderen bemerkbar.

© SZ vom 09.05.2018 / eda - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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