Aubing:Angst um die Schulkinder

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Raser in der Kronwinklerstraße machen den Eltern Sorgen

Die Kindertagesstätte Infanterix an der Kronwinklerstraße besteht aus zwei Krippengruppen, einer Kindergarten- und einer Hortgruppe. Sie liegt an einer Straße, die, wie Elternbeiratsvorsitzende Melina Sobek sagt, zu einem der "Raserschwerpunkte" Münchens zählt. Seit geraumer Zeit beobachten die Eltern eine deutliche Zunahme des Verkehrs und der Geschwindigkeit an dieser Ecke. Inzwischen ist die benachbarte Neubausiedlung an der Aubing-Ost-Straße bezogen, sicherlich einer der Hauptgründe für das steigende Verkehrsaufkommen. Alarmierende Zahlen hatte der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft bereits vor einem Jahr vorgestellt. Danach wurden in einem verkehrsberuhigten Bereich der Kronwinklerstraße Geschwindigkeiten von bis zu 48 Stundenkilometern gemessen - bei maximal sieben erlaubten. Vor der Kita selbst gilt zwar Tempo 30, doch auch dieses Limit werde, so Sobek, "im Normalfall weit überschritten".

Sorgen machen sich die Eltern vor allem um die Schulkinder. Denn die Erst- bis Viertklässler kommen nach Unterrichtsende eigenständig in den Hort und müssen dafür die Kronwinklerstraße überqueren. Eine Gefahr stellten Raser aber auch für die Bewohner der Wohnungslosen-Unterkunft an der Kastelburgstraße dar, deren Freifläche künftig südlich der Kita liegt, argumentiert Sobek. Ebenso wie für Passanten auf dem Weg zum Lidl oder zur Haltestelle der Buslinie 143 an der Bergsonstraße. Der Vorschlag der Eltern: Bodenschwellen errichten, um die Geschwindigkeit zu drosseln und ein Schild "Achtung Kinder" anbringen, das die Autofahrer sensibilisieren soll.

Beides aber hat das Kreisverwaltungsreferat (KVR) jetzt abgelehnt. Gefahrenzeichen, so die Behörde, dürften nur dort angebracht werden, wo es für die Sicherheit "unbedingt erforderlich" sei - an Stellen, an denen das Risiko sonst nicht erkennbar wäre. In Tempo-30-Zonen hingegen müsse immer mit querenden Fußgängern gerechnet werden. Ebenso "grundsätzlich nicht zulässig" seien Bodenschwellen in Bayern als "Hindernisse in Fahrbahnen". Sie könnten unsicheren Radlern gefährlich werden. Auch habe die Erfahrung gezeigt, dass solche Schwellen "nur eine sehr geringe Wirkung zur Geschwindigkeitsdämpfung haben", da Autofahrer oft kurz davor abbremsten, um danach wieder zu beschleunigen. Eines aber kann das KVR den Eltern anbieten: Geschwindigkeitsmessungen.

© SZ vom 22.01.2018 / eda - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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